Nach hartem Ringen einigten sich die Staats- und Regierungschefs der EU vergangene Woche auf den 750-Milliarden-Euro schweren Wiederaufbaufonds. Vorausgesetzt EU-Parlament und die nationalen Parlamente stimmen der Vereinbarung zu, können die Mittel fließen. Insbesondere Italien benötigt finanzielle Hilfe. Die wirtschaftliche Gesamtleistung droht in diesem Jahr um elf Prozent zurückzugehen, die Verschuldung auf 160 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu steigen. Auch Spanien und Frankreich zählen zu den Profiteuren des Konjunkturprogramms.

Der Wiederaufbaufonds geht in seiner Bedeutung jedoch über ein reines Stimulierungspaket hinaus. Der Deal reduziert die Gefahr von Bonitätsherabstufungen beziehungsweise Zahlungsausfällen einzelner Länder, er senkt vor allem aber das seit dem Ausbruch der Finanzkrise latente Risiko eines Auseinanderbrechens der Staatengemeinschaft. Die EU nimmt zum ersten Mal in ihrer Geschichte gemeinsam Schulden auf. Und ihr fallen ab 2021 eigene Steuereinnahmen zu. Der jüngste Brüsseler Beschluss wird von den Investoren daher als Schritt in Richtung politische Union gewertet.

Bedingung Investment Grade


An den damit ausgelösten Rückenwind für europäische Staatsanleihen können Investoren mit dem Xtrackers II Eurozone Government Bond 25+ ETF partizipieren. Der Exchange Traded Fund umfasst Investment-Grade-Anleihen, die von den Regierungen der Eurozone mit einer Laufzeit von 25 Jahren oder länger aufgelegt wurden. Französische Zinspapiere sind mit 35 Prozent gewichtet. Auf italienische Bonds entfallen 22, auf spanische Zinstitel 16 Prozent. Der Anteil von Bundesanleihen liegt bei 19 Prozent. Jeden Monat werden die Gewichtungen vom Indexanbieter überprüft.

Bislang haben Anleger gut verdient. In drei Jahren legte der Exchange Traded Fund 42 Prozent zu, in den vergangenen drei Monaten erzielte er ein Plus von neun Prozent.