Die türkischen Lira (TRY) bleibt ein höchst interessantes spekulatives Anlageziel. Das läuft dann über tendenziell Short ausgerichtete Scheine auf den EUR/TRY. So wurde an dieser Stelle vor genau einem Monat der EUR/TRY-Capped-Put PZ6XJ2 vorgestellt und hat seither um 20 Prozent zugelegt. Das wohlgemerkt, während die Lira zum Euro in dieser Zeit um etwa sieben Prozent absackte. Bei einem weiteren Potenzial von deutlich mehr als 50 Prozent (falls die Lira am 20. September nicht über dem 7,00er-Cap notiert) ist der Schein auf jeden Fall haltenswert. Noch spekulativer wäre der Einstieg in einen EUR/TRY-Turbo-Short. Der Zeitpunkt scheint nahe dem Vier-Monats-Hoch günstig zu sein.

Ausgewählt wurde ein Schein (WKN: PZ4DCL), der über einen Hebel von ziemlich genau zehn verfügt. Der Clou bei der Sache: man gewinnt bereits dann hinzu, wenn sich der Basiswert per saldo nicht bewegt, denn die Basis des Scheins (aktuell 7,2556 TRY) wird täglich nach oben angepasst. Welchen Effekt das hat, zeigen folgende Tatsachen. So notiert der Schein erstens gerade einmal auf einem Ein-Monats-Tief, nicht also auf dem niedrigsten Stand seit Anfang Januar wie die Lira.

Zudem: sein bisheriges Tief hatte der Mitte November emittierte Schein am 20. November im Bereich von 7,50 Euro. Seither hat er also um gut 30 Prozent hinzu gewonnen, obwohl gleichzeitige Währungsgewinne des Euros von etwa neun Prozent (6,10er-Niveau auf aktuell 6,63 TRY) zu kompensieren waren. Jede Erholung der Lira würde dem Schein natürlich zusätzlich zum Zinseffekt in die Höhe treiben. Wer einsteigt, platziert keinen Stopp und begrenzt die natürlich vorhandenen Risiken über den Kapitaleinsatz. Ein Verdoppler sollte noch im Laufe des Jahres drin sein.



Name EUR/TRY-Turbo-Short
WKN PZ4DCL
Aktueller Kurs 9,68 € / 9,88 €
Basis/KO 7,2556 TRY
Aktueller Hebel 10,04
Stoppkurs -
Zielkurs 20,00 €

Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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