Der Bitcoin ist im Zuge der laufenden Megahausse vergangene Woche über 57 000 Dollar gestiegen und hat eine neue magische Marke gerissen: eine Billion Dollar. Gemessen an der Marktkapitalisierung ist der Bitcoin Billionär geworden. Damit befindet er sich nun in der illustren Gesellschaft einer Handvoll Unternehmen mit Billionenbewertung. Das wertvollste Unternehmen ist Apple mit einem Börsenwert von rund 2,1 Billionen Dollar. Auch diese Marke könnte der Bitcoin in diesem Jahr noch schaffen. Denn er peilt die nächste Megamarke von 100 000 Dollar an. Bei rund 118 000 Dollar würde er Apple überholen.

Dan Held, Growth Lead bei der Kryptobörse Kraken, vermutet in einem Podcast, dass der aktuelle Boomzyklus von Bitcoin noch erheblich größer sein könnte als die beiden in den Jahren 2013 und 2017. Folgt man seiner Sicht, würde das einen Preisanstieg von deutlich mehr als 100 000 Dollar implizieren. Er sieht als wesentlichen Unterschied zu den beiden vorherigen Haussezyklen, dass er nicht nur von Privatinvestoren befeuert wird. Diese sind zwar immer noch ein wichtiger Treiber, zumal sich die Zugangsmöglichkeiten auch für weniger kryptoerfahrene Anleger viel einfacher gestalten als noch 2017. Aber seit dem vergangenen Jahr kommen verstärkt institutionelle Anleger hinzu.

Am sichtbarsten wurde dieser neue Megatrend mit dem Einstieg von Tesla vor zwei Wochen, als das Unternehmen den Umtausch von 1,5 Milliarden Dollar seiner Cashreserven in Bitcoin meldete. Analysten haben im Zusammenhang mit Teslas Bitcoin-Kauf darauf hingewiesen, dass dieses Investment mit einem Plus von einer Milliarde Dollar bereits einen größeren Gewinn gebracht hat als die gesamten Autoverkäufe des vergangenen Jahres mit 721 Millionen Dollar Gewinn. Laut einer Umfrage überlegen viele Finanzvorstände anderer Unternehmen, in diesem Jahr in den Bitcoin zu investieren.

Gemäß einer Studie von ARK Invest würde der Bitcoin auf 90 000 Dollar steigen, wenn alle Unternehmen im S & P 500 nur ein Prozent ihrer Cashreserven in Bitcoin investieren würden. Würden sie zehn Prozent investieren, würde der Preis auf 400 000 Dollar explodieren.

Läuft der Altcoin-Markt heiß?


Im vergangenen Monat legte der Bitcoin um über 70 Prozent zu. Auch viele Altcoins verzeichneten enorme Kursgewinne. Betrachtet man die verschiedenen Sektoren bei den Altcoins, so erzielten die Coins der zentralisierten Kryptobörsen wie Binance oder Huobi ein Monatsplus von über 500 Prozent. Auch der Sektor der dezentralisierten Kryptobörsen wie Uniswap ist mit einem Plus von 360 Prozent herausragend, während der DeFi-Bereich "nur" auf 270 Prozent kommt.

Auch in der Marktkapitalisierung spiegelt sich die Altcoin-Season. Mittlerweile gibt es 70 Unicorns, also Kryptowährungen mit einer Marktkapitalisierung von über einer Milliarde Dollar. Die Bitcoin-Dominanz hat seit Jahresende von 69 auf 61 Prozent abgenommen. Viele Altcoins hatten zwar Nachholbedarf, die Kursexplosionen erscheinen manchmal aber als etwas ungesund. Während man beim Bitcoin die Gewinne weiterlaufen lassen sollte, könnte man bei extrem gelaufenen Altcoins auch mal Gewinne mitnehmen.