Die Volatilität beim Bitcoin hat zuletzt wieder abgenommen. Das nächste Etappenziel sind die Höchstkurse vom vergangenen Jahr um 13 500 Dollar, bevor dann bis Jahresende die Allzeithöchststände von knapp 20 000 Dollar von Ende 2017 ins Visier genommen werden dürften. Anleger sollten - wie hier immer wieder vertreten - dieser langfristigen Strategie folgen und sich auch nicht von eventuellen kurzfristigen Rückschlägen verunsichern lassen. Immerhin ist der Bitcoin seit Jahresbeginn trotz zwischenzeitlichem Corona-Crash um über 60 Prozent gestiegen. Seit Anfang 2019 hat sich der Kurs sogar verdreifacht. Nachdem der Bitcoin seit dem Corona-Crash stark an die Entwicklung der Aktienmärkte gekoppelt war, konnte er sich zuletzt wieder davon abnabeln. Diese Abkopplung ist für die weitere Entwicklung im Jahr wichtig. Denn im Herbst könnten die Aktienmärkte durch eine befürchtete Pleitewelle und die US-Wahl in größere Turbulenzen geraten.

Rechtsrahmen für digitale Wertpapiere


Neue Finanzierungs- und Anlageformen auf Blockchain-Basis oder anderen elektronischen Begebungsformen werden in absehbarer Zeit das Anlagespektrum deutlich erweitern. Als rechtliche Grundlage dafür gibt es jetzt einen Referenten­entwurf der Bundesregierung zur Einführung von elektronischen Wertpapieren. Damit wird auch der Weg zu Security Tokens geebnet. Die Börse Stuttgart Digital Exchange (BSDEX), über die bereits der Bitcoin direkt handelbar ist, könnte dabei als Handelsplatz eine führende Rolle spielen. Entwicklungen wie diese haben zwar nicht direkt etwas mit Bitcoin zu tun, werden aber dazu führen, dass dieser, wie andere führende Kryptowährungen, immer mehr in die Anlageüberlegungen einfließen wird. Renommierte Anlageexperten raten bereits jetzt dazu, in einen modernen Anlagemix Bitcoin & Co mit ein paar Prozent Gewichtung einfließen zu lassen. Bisher scheuten viele Anleger vor einem Engagement zurück, weil ihnen der Zugang zu den Kryptobörsen und die Verwahrung der Krypto-Assets als zu kompliziert erschienen.

Starke Altcoins

Die Stärke der Altcoins zeigt sich auch in der sinkenden Bitcoin-Dominanz, die auf ein Zwölfmonatstief gefallen ist. In der vergangenen Woche gab es wieder ein paar Highflyer, die das Wochenplus von rund fünf Prozent beim Bitcoin deutlich übertrafen. Die Überragenden unter den Top 20 waren Chainlink und VeChain mit einer Wochenperformance von 61 und 37 Prozent. Beide wurden bereits als "Coin der Woche" als besonders aussichtsreich herausgestellt. VeChain hat sich seither in acht Wochen verdreifacht, Chainlink fast verdoppelt. Chainlink profitiert vom DeFi-Hype, denn es stellt über Smart Contracts Oracles zur Verfügung, die wiederum von den DeFi-Blockchains verwendet werden. Über die Oracles werden die DeFi-Plattformen mit Marktdaten in Echtzeit versorgt, weshalb einige DeFi-Projekte wie Aave oder Synthetix bereits mit Chainlink zusammenarbeiten.

Auch mit der Telekom-Tochter T-Systems arbeitet Chainlink zusammen. IOTA schickt sich mit einem Plus von fast 20 Prozent gerade an, wieder in die Top 20 vorzustoßen, und wird heute als "Coin der Woche" vorgestellt.

Square: Gewinne mit Bitcoin


Square ist ein Finanzdienstleistungs- und Mobile-Payment-Unternehmen in den USA, das vom Twitter-CEO Jack Dorsey gegründet wurde. Die Cash-App macht persönliche Geldtransfers möglich. Bereits 2017 wurde Bitcoin in die Cash-App integriert. Square ermöglicht auch Investitionen auf Basis des Dollar-Cost-Averaging. Damit kann man in regelmäßigen Abständen feste Beträge investieren und auf diese Weise die großen Kursschwankungen beim Bitcoin glätten. Diese Methode ist für den Aufbau von langfristigen Bitcoin-Investments geeignet. Im zweiten Quartal 2020 wurde ein Bitcoin-Umsatz von 875 Millionen Dollar und ein Bitcoin-Bruttogewinn von 17 Millionen Dollar erzielt. Dies entspricht einem Anstieg von 600 beziehungsweise 711 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Schweiz: Kryptodienste


Die Basler Kantonalbank (BKB) plant über ihre Bankingtochter die Einführung von Kryptodienstleistungen wie den Handel, die Einzahlung und die Aufbewahrung von ausgewählten Kryptowährun­gen. Den Kunden soll damit der sichere Zugang zu den Finanzprodukten ermöglicht werden. Es gibt derzeit noch kein Datum für die Markteinführung durch die staatliche Geschäftsbank in der Schweiz. Innerhalb der BKB-Gruppe wird das Projekt vom digitalen Kompetenzzentrum der Bank Cler geleitet. Mit dem Angebot will die BKB auf die steigende Nachfrage nach diesen Produkten reagieren.

Russland: Legitimes Investment


Die russische Regierung hat ein zwiegespaltenes Verhältnis zu Bitcoin & Co. Immerhin erlaubt jetzt aber ein neues Gesetz den Besitz von Kryptowährungen. Russischen Banken und auch Krypto­börsen ist es nach einer entsprechenden Registrierung gestattet, mit Kryptowerten zu handeln. Anonyme Einzahlungen sind aber verboten. Möglich sind Einzahlungen nur noch von einem Bankkonto, wodurch auch die Identifikation des Kontoinhabers ermöglicht wird.