Fed-Chef stellt rasche Zinserhöhungen in Aussicht - Zinsangst dominiert Kursgeschehen


Jerome Powell, Chef der US-amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed), hat Anleger dies- und jenseits des Atlantiks bereits in der vergangenen Woche auf dem falschen Fuß erwischt. Auf einer Veranstaltung des Internationalen Währungsfonds (IWF) signalisierte Powell rasche Zinserhöhungen. Konkret gemeint ist damit ein Anheben des Zinsniveaus um 50 Basispunkte und damit ein ordentlicher Tritt auf das Zinsgaspedal. Bereits am 4. Mai könnte der US-Währungshüter die Zinsen doppelt so schnell wie jüngst in Aussicht gestellt anheben.

Auf der vergangenen März-Sitzung hatte die Fed das Zinsband um 0,25 Prozentpunkte auf 0,25-0,50 Prozent nach oben korrigiert und damit erstmals seit 2018 wieder an den Zinsschauben gedreht. Insgesamt könnte die Fed auf den noch sechs verbleibenden Sitzungen in diesem Jahr das Zinslevel um über 2,0 Prozentpunkte anheben.

Die hohe Inflation gilt als eines der zentralen Probleme der Fed, welche es zu bekämpfen gilt. Durch die restriktive Notenbankpolitik wird Bitcoin und Co zusehends Liquidität entnommen und damit eines der Nährböden aus den vergangenen zwei Jahren entzogen.

Steigende Realzinsen gehen tendenziell zulasten von riskanten Anlageklassen wie etwa Krypto Assets und spielen in der Regel zinstragenden Werten wie etwa US-Staatsanleihen in die Karten. Im Gegenzug kann auch der US-Dollar profitieren.

Zinssorgen hierzulande sowie chinesische Corona-Sorgen nehmen an Fahrt auf


Dass die Europäische Zentralbank (EZB) bereits im Sommer in die Fußstapfen der Fed treten könnte, dürfte für zusätzliches Unbehagen an den Märkten sorgen. Einige EZB-Notenbanker hatten jüngst eine Zinserhöhung im kommenden Juli nicht mehr ausgeschlossen. Auch auf europäischen Grund und Boden ist die grassierende Inflation den Währungshütern ein Dorn im Auge, welche es zu bekämpfen gilt. Neuesten Daten zufolge notierte die Teuerung im März bei 7,4 Prozent und damit so hoch wie nie seit Bestehen der Europäischen Union.

Für makroökonomische Unsicherheiten sorgen zudem nicht nachlassende Corona-Sorgen in China. Seit Wochen gelten in der chinesischen Wirtschafts- und Finanzmetropole Shanghai strikte Ausgangssperren. Nun könnte Peking Ähnliches blühen. Ein Corona-Lockdown in der chinesischen Hauptstadt dürfte die Sorgen vor wirtschaftlichen Kollateralschäden auch hierzulande als auch jenseits des Atlantiks nähren.

Bitcoin fällt unter 40.000 Dollar - Abwärtsdruck dürfte hoch bleiben


Die Aussicht auf rasch steigende Zinsen in den Vereinigten Staaten bleibt eines der zentralen Belastungsfaktoren und nimmt Anlegern sukzessive die Luft zum Atmen.

Das Preisgeben der psychologischen Marke in Höhe von 40.000 Dollar dürfte zur allgemeinen unsicheren Gemengelage beitragen. Vor diesem Hintergrund könnte der Abwärtsdruck in den kommenden Tagen und Wochen weiterhin hoch bleiben. Zudem steht bislang nicht fest, welches Tempo die Fed im Zinserhöhungszyklus insgesamt einschlagen wird.

Anleger sollten sich auf weitere Abwärtsrisiken einstellen. Im schlimmsten Fall müssen sich Börsianer am Ende des Tages abermals mit 30.000 Dollar auseinandersetzen.