Der Bitcoin-Kurs ist Mitte vergangener Woche unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 US-Dollar getaucht. Deutlich, aber nur kurz. Grund waren hier mögliche Belastungen durch Abverkäufe von großen Mengen an Bitcoin, die von den Initiatoren des vermutlichen Betrugssystems "Plus Token" erbeutet wurden. Die Rede war von bis zu 200.000 Bitcoin und 800.000 Ethereum. Allerdings: Mit der Sicherheit oder Funktionalität des Bitcoins hat dieser Betrug nichts zu tun. Vielmehr ist dies eine Betrugsform auf der Basis übertriebener Renditeversprechen.

Die jüngste Belastung des Bitcoins von dieser Seite dürfte nur von kurzer Dauer sein. Zum Wochenbeginn hat sich der Kurs schon wieder sehr deutlich über der Marke von 10.000 Dollar etabliert. Er könnte nun erneut Anlauf auf die Jahreshöchststände um die 13.600 Dollar nehmen, die Ende Juni erreicht wurden.

Neue Impulse durch "Bakkt" im September?


Neue Höchststände könnten durchaus im September erreichbar sein. Denn nach der behördlichen Genehmigung will mit "Bakkt" die lange erwartete Handelsplattform der Intercontinental Exchange (die mit der New York Stock Exchange auch die weltgrößte Wertpapierbörse betreibt) am 23. September mit dem Start beginnen. Auf "Bakkt" sollen erstmals Bitcoin-Futures gehandelt werden, die im Gegensatz zu den bereits bestehenden Futures-Kontrakten an der CME physisch beliefert werden.

Während es bei Futures mit "cash settlement" nur einen Barausgleich am Verfallsdatum gibt, wird bei den physisch belieferten Kontrakten der Basiswert selbst geliefert. Damit das geschehen kann, müssen natürlich die Bitcoins an den Kryptobörsen gekauft werden. Deshalb wird erwartet, dass die zusätzliche Nachfrage den Bitcoin-Preis weiter treiben kann. Zumal mit dem neuen Angebot eines renommierten Börsenbetreibers auch verstärkt institutionelle Anleger angesprochen werden sollen und in den Markt einsteigen dürften. Im Vorfeld des Bakkt-Starts könnte deshalb die Spekulation auf diese Effekte den Bitcoin-Preis nach oben treiben.

Altcoins performen wieder besser


Die Performance der Altcoins gegenüber dem Bitcoin hat sich zuletzt deutlich verbessert. Sowohl im Tages- wie Wochenvergleich finden sich nun vermehrt Altcoins mit einer zumeist kleinen Outperformance. Es muss sich allerdings erst noch zeigen, ob die neu gefundene Stabilität von Dauer ist. Denn vor einem Monat folgte nach einer ähnlichen Phase dann ein erneuter Abschwung. Für den Großteil der Anleger am Kryptomarkt bleibt es deshalb sinnvoll, sich vorerst weiter auf den Bitcoin zu konzentrieren.