Quelle: coin-stars.de

Bitcoin (BTC)


Seit Jahresbeginn konnte der Bitcoin gegenüber dem US-Dollar fast 185 Prozent zulegen. In der Spitze erreichte er im Juni nach dem fulminanten Bullrun ein Plus von über 260 Prozent.

Ethereum (ETH)


Die zweitgrößte Kryptowährung mit einer Marktkapitalisierung von rund 20 Milliarden Dollar (Bitcoin 185 Milliarden Dollar) konnte im ersten Quartal - wie viele andere Altcoins auch - besser als der Bitcoin performen. Mit Beginn der Bitcoin-Hausse Anfang April kehrte sich das um: Im Juni erreichte der Preis gegenüber dem Dollar ein Plus von rund 180 Prozent. Seit Jahresanfang sind davon aktuell nur noch gut 62 Prozent übrig.

Ethereum hat unter Skalierungsproblemen zu leiden. Denn: Die wachsende Userbase geht mit einem ständigen Wachstum der täglichen Transaktionen einher. Das Problem dabei ist, dass die Transaktionen nicht schnell genug verarbeitet werden können. Dem Ethereum-Gründer Vitalik Buterin zufolge sei die Cyberdevise nahe an seiner Belastungsgrenze.

Auswege werden gesucht, die Sharding-Technologie könnte einer sein. Hierbei wird versucht, die Daten der Ethereum-Blockkette in überschaubare Teile aufzuteilen. Zum Jahresende könnte hier das für den 3. Januar 2020 geplante Update 2.0 interessant werden. Der Wechsel vom "Proof of Work" (PoW) zum "Proof of Stake" (PoS) könnte die aktuelle Inflationsrate von derzeit vier bis fünf Prozent auf circa 0,5 Prozent senken. Das ist deutlich unter der aktuellen Inflationsrate von Bitcoin, die um die 3,5 Prozent liegt.

Allerdings wird sich diese durch das sogenannte "Halving" im nächsten Jahr reduzieren. Wegen der fehlenden Maximalzahl bei Ethereum im Gegensatz zu Bitcoin wurde immer wieder die Werthaltigkeit angezweifelt. Mit der drastischen Reduzierung der Inflationierung könnte sich das ändern.

Ripple (XRP)


Die Performance der drittgrößten Kryptowährung mit einer Marktkapitalisierung von 11,6 Milliarden Dollar ist schon seit Jahresbeginn sehr schlecht - hier steht ein Minus von rund 15 Prozent. In der Spitze wurde im Juni dennoch ein Plus von über 50 Prozent erreicht. Zu diesem Zeitpunkt wurde von Marktbeobachtern erwartet, dass der Preis wieder bis auf einen Dollar steigen kann aufgrund neuer Partnerschaften und das Investment in MoneyGram.

Ripple und XRP werden oft gleichgesetzt, doch das ist nicht ganz korrekt. Denn eigentlich ist Ripple ein Fintech-Unternehmen aus dem Silicon Valley im Bereich Software für Zahlungen und Finanz- und Banksektor. Die Kryptowährung XRP wird nur als Brückenwährung für die Softwarelösung xRapid verwendet. Mit dieser können weltweite Zahlungen innerhalb weniger Sekunden und fast gebührenfrei ausgeführt würden.

Kritisch wurde immer gesehen, dass von den 100 Milliarden XRP-Token der Großteil im Besitz von Ripple bzw. dessen Entwicklern sind. Zwar sind diese in einem Treuhandkonto hinterlegt und können monatlich nur in einer bestimmten Anzahl verkauft werden. Trotzdem kommt der Kurs durch das stetige neue Angebot unter Druck.

Theoretisch dürfte Ripple sogar bis zu einer Milliarde XRP pro Monat verkaufen, wenngleich bisher deutlich weniger veräußert wurden. Im schlimmsten Fall könnte es zu einem jährlichen Verkauf von 12 Milliarden XRP kommen, was einer Inflationierung von 25 Prozent entsprechen würde.

Litecoin (LTC)


Litecoin war lange Zeit mit einer Marktkapitalisierung von 4,6 Milliarden Dollar die viertgrößte Kryptowährung. Vor kurzem wurde diese Stellung von Bitcoin Cash (BCH) übernommen. Dennoch war Litecoin in der ersten Jahreshälfte der absoluten Outperformer bei den großen Coins. In der Spitze wurde im Juni ein Plus von über 320 Prozent gegenüber Jahresbeginn markiert.

Litecoin hat hierbei von dem bevorstehenden Halving Anfang August profitiert. Allerdings wurde LTC danach von der allgemeinen Altcoin-Schwäche angesteckt. Außerdem wurde ein erheblicher Teil der vorherigen Gewinne unmittelbar vor und nach dem Halving-Termin wieder abgegeben. Es könnte durchaus sein, dass sich dieses Muster beim Bitcoin-Halving im Mai nächsten Jahres wiederholt. Wäre das so, müssten die Bitcoin-Preise bis in den März oder April sehr stark ansteigen und danach zunächst in unruhiges Fahrwasser kommen.

Wie stehen die Chancen?


Die Altcoins könnten in nächster Zeit wieder interessant werden. Seit rund zwei Wochen zeigen die Charts vieler Altcoins gegenüber dem Bitcoin eine positive Tendenz. Daher könnte es nach den heftigen Kursverlusten durchaus zu einer deutlichen Gegenbewegung kommen.

Ein Vorreiter könnte gerade Ethereum Classic (ETC) sein. Der Coin hat im Wochenvergleich gegenüber dem Bitcoin ein Plus von 35 Prozent erzielt. Im Chartbild sieht es hier nach einem grundsätzlichen Dreh gegenüber dem Bitcoin aus.