Es ist nicht so leicht, beim Brexit-Verfahren den Überblick zu behalten. Stand jetzt hat Premier Johnson das Unterhaus bis Mitte Oktober in eine Zwangspause geschickt und am letzten Sitzungstag die Abstimmung über vorgezogene Neuwahlen verloren. Zuvor hatte das Unterhaus bereits festgelegt, dass es keinen "No-Deal-Brexit" geben darf. Nun könnte es so kommen, dass die Frist für den Brexit um weitere drei Monate auf Ende Januar 2020 verlängert werden wird.

All das hat das britische Pfund wieder gestärkt. In den ersten, wirren Wochen der Johnson-Regierungszeit war die Währung auf Tauchstation gegangen und hatte gegenüber dem US-Dollar den niedrigsten Stand seit Januar 2017 erreicht. Gegenüber dem Euro handelte es sich sogar um ein Neunjahrestief. Bis auf 0,9325 GBP war der Euro am 12. August gestiegen und dann in fünf Wochen um über fünf Pence abgestürzt. Erstmals seit Mai notiert der EUR/GBP damit sogar wieder unter dem 200-Tage-Durchschnitt und womöglich wird sogar die 85er-Unterstützung getestet, welche sich im Frühjahr etabliert hat.

Wer in dieses Chaos hinein eine Position wagen will, greift zu dem ausgewählten, bis Weihnachten laufenden Inliner. Da dieser um fünf Euro notiert, ist in etwa so viel zu verdienen wie zu verlieren. Die erlaubte Range reicht von 0,84 bis 0,94 GBP. Das bisherige Tief des seit einem Monat gehandelten Scheins lag bei knapp drei Euro. Erster Stopp: 1,90 Euro.



Name EUR/GBP-Inliner
WKN SR3XAB
Aktueller Kurs 4,72 € / 4,97 €
Schwellen 0,84 GBP / 0,94 GBP
Laufzeit 20.12.19
Stoppkurs 1,90 €
Zielkurs 10,00 €


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.

Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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