Einerseits haben die bei vielen spekulativ orientierten Anlegern so beliebten Turbo-Short-Zertifikate auf den Euro zur türkischen Lira (TRY) in den vergangenen Monaten deutlich an Attraktivität verloren, denn die gehebelten Zinsgewinne fallen angesichts der Zinssenkungen nicht mehr so üppig aus: die türkische Notenbank hat den Leitzins seit Sommer 2019 in mehreren Schritten von 24 auf 8,25 Prozent zurück genommen, im Juni aber immerhin auf einen weiteren Zinsschritt verzichtet.

Andererseits hat sich beim EUR/TRY seit etwa zwei Monaten ein robuster horizontaler Widerstandsbereich etabliert, der bis zum 22-Monats-Hoch 7,856 TRY hinauf reicht und leicht darüber wartet das Doppelhoch 8,011/8,047 TRY von August 2018 als zusätzliche Barriere. Der jüngste Bruch eines durch Tiefs vom Februar, Mai und Anfang Juli definierten Aufwärtstrends deutet darauf hin, dass die Hürden erst einmal nicht geknackt werden können.

Käme es dann zu einer Korrektur des Euros Richtung Dreimonatstief 7,35 TRY, würde dies den Turbo-Short-Scheinen zusätzliche Gewinne neben den täglich über eine Veränderung der Basis verursachten Zinseinnahmen bescheren. Die an dieser Stelle bereits mehrmals und zuletzt Mitte Mai vorgestellte Position hat also gute Chancen, sich wieder deutlich zu erholen. Aktuell werden Kursveränderungen beim Basiswert EUR/TRY mit einem negativen Faktor von gut sieben gehebelt.





Name EUR/TRY-Turbo-Short
WKN ST6G9U
Aktueller Kurs 13,56 €
Basis/KO 8,8029 TRY
Laufzeit open end
Stoppkurs 9,75 €
Zielkurs 25,00 €


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.

Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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