Die Hausse beim Bitcoin geht weiter. Seit Anfang September ist die Kryptoleitwährung um rund 60 Prozent gestiegen. Zuletzt wurden mehrere Widerstände problemlos geknackt, sodass der Weg in Richtung Allzeithoch bei knapp 20 000 Dollar endgültig frei ist. Mit dem Start des Bitcoin-Handels über Paypal könnte diese Marke noch vor Weihnachten erreicht werden. Spannender ist, wann und wie schnell der Bitcoin dann auf völlig neue Kursniveaus vorstößt.

Zweigeteilter Kryptomarkt


Der Kryptomarkt ist schon seit Monaten zweigeteilt. Während der Bitcoin von einem Hoch zum nächsten eilt, bleiben die Altcoins prozentual zurück. In den vergangenen drei Monaten weisen alle Altcoins der Top 20 ein mehr oder minder großes Minus gegenüber dem Bitcoin auf. In der Vergangenheit gab es immer wieder über Monate Phasen einer fast ausschließlich vom Bitcoin getriebenen Hausse an den Kryptomärkten. Diese schlug dann irgendwann in eine Phase der Outperformance der Altcoins um. Per saldo erholten sich die Kurse aber weniger, als sie vorher fielen, und verloren im Laufe des Jahres deshalb sukzessive an Wert gegenüber dem Bitcoin, auch wenn sie vielleicht in Dollar gerechnet stiegen.

Wann und ob sich dieser langfristige Trend dreht, ist schwer zu prognostizieren. Bald könnte aber wieder eine Phase der zumindest kurzfristigen Outperformance zum Bitcoin folgen. So haben sich Litecoin und Bitcoin Cash gegenüber dem Bitcoin halbiert oder sogar gedrittelt. Zuletzt hatte die Hard Fork vom Sonntag für Verunsicherung gesorgt und den Kurs auf neue Tiefs gegen den Bitcoin getrieben. Beide Coins werden vom Paypal-Handel profitieren. Litecoin könnte zunächst aber die bessere Alternative sein.

In den vergangenen Wochen und Monaten stürzten fast alle Kurse der DeFi-Token ab. Dagegen waren deren Preise im ersten Halbjahr in schwindelerregende Höhen gestürmt. Denn die dezentralen Finanzprodukte, die über diese Plattformen angeboten werden, galten als Killerapplikation im Kryptobereich.

Die Zahl der DeFi-Nutzer nahm im Oktober um 40 Prozent zu, trotz der dramatischen Rückgänge der Tokenpreise. Im Jahresvergleich hat sich die Zahl der DeFi-Nutzer laut der Analyseplattform Dune Analytics mit 860 000 verzehnfacht. Nach den Abstürzen in den vergangenen Wochen hat sich der Trend gedreht, und die DeFi-Token glänzen wieder mit einer sehr starken Performance.

Preisverdoppelung in wenigen Tagen


So hat sich der Preis der größten dezentralisierten Kryptobörse Uniswap innerhalb weniger Tage mehr als verdoppelt. Selbst die Wirecard unter den DeFi-Token, Sushiswap, konnte in wenigen Tagen wieder 80 Prozent zulegen, liegt allerdings im Vergleich zu den Höchstkursen Anfang September immer noch mit 90 Prozent im Minus. In der letzten Ausgabe hatten wir als Coin der Woche die dezentrale Kreditplattform Compound vorgestellt. Der Preis stieg bis zum Wochenschluss um über 30 Prozent. Der Token dürfte einer der solidesten unter den DeFi-Token sein und steht mit einer Marktkapitalisierung von rund 500 Millionen Dollar mittlerweile schon auf Rang 38 unter den Kryptowährungen.