Der Terroranschlag in Kongsberg hat die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf Norwegen gelenkt. Vor allem auch deswegen, weil das Land sonst als Oase der Stabilität und des Wohlstands wahrgenommen wird.

Diese Solidität zeigte sich auch in der Corona-Krise. Im Jahr 2020 brach das BIP des skandinavischen Landes nur um ein Prozent ein - weit weniger als im Rest Europas, wo das Minus fast sieben Prozent betrug. Inzwischen hat sich die Wirtschaft stark erholt und in etwa das Vor-Corona-Niveau erreicht. Für 2021 wird mit rund vier Prozent Wachstum gerechnet. Auch die Pandemie hat das Land relativ gut gemeistert. Ende September sind alle Corona-Restriktionen aufgehoben worden.

Der dadurch ausgelöste Konsum- und Freizeitboom sowie die global hohe Nachfrage nach Öl und Gas kurbeln die Wirtschaft an. Die Schattenseite dieser Entwicklung ist, dass auch die Preise kräftig klettern. Um mehr als drei Prozent ging es dieses Jahr nach oben.

Das hat nun die Währungshüter auf den Plan gerufen. Nach drei Zinssenkungen im Jahr 2020 hat die Notenbank in Oslo die Leitzinsen Ende September von null auf 0,25 Prozent angehoben. Ein weiterer Zinsschritt für Dezember wurde angedeutet.

Neben der Inflation und der kräftigen Konjunkturerholung hat auch die niedrige Arbeitslosenrate die Entscheidung der norwegischen Zentralbank beeinflusst. "Es spricht also nichts dafür, die Wirtschaft heißlaufen zu lassen und Inflationsüberschreitungen zu tolerieren, wie dies in den USA und im Eurogebiet der Fall sein mag", lobt Volkswirtin Katharine Neiss vom Anleihemanager PGIM Fixed Income die Notenbanker. Dies triff umso mehr zu, da zusätzliche Sorgen bezüglich zunehmender Finanzrisiken bestehen: Die Immobilienpreise und das Kreditwachstum haben deutlich angezogen.

Weitere Zinserhöhungen erwartet

Zinsfantasie und dynamische Wirtschaft haben dafür gesorgt, dass sich die norwegische Krone (NOK) zum Euro verteuert hat und unter zehn Kronen je Euro gefallen ist. Aktuell steht sie bei 9,77 NOK je Euro. Die Zentralbank hält weitere Zinserhöhungen für möglich. Prognosen von Ökonomen zufolge sind vier Schritte bis zum Zinssatz von 1,25 Prozent im Zeitraum bis Ende 2022 wahrscheinlicher geworden.

Von daher spricht vieles für die Fortsetzung des Aufwärtstrends der NOK zum Euro. Mit dem Turbo-Short-Zertifikat (ISIN: DE 000 DFN 4NM 3) der DZ Bank auf EUR/NOK profitieren Anleger mit Hebel 4,5. Die Barriere bei 11,87 NOK je Euro ist 22 Prozent vom aktuellen Kurs entfernt. Risiken bestehen vor allem durch einen heftigen Rückgang des Öl- und Gaspreises, da das Land stark vom Energiegeschäft abhängig ist.