Schon Mitte März hat die tschechische Regierung eine Maskenpflicht verfügt, als erstes Land in der EU. Und die Pflicht, Mund und Nase zu bedecken, galt nicht nur in Bussen und Supermärkten, sondern generell in der Öffentlichkeit. Inzwischen sind die Regeln etwas gelockert worden. Im frühen und konsequenten Einführen der Maskenpflicht sieht man in Tschechien aber einen entscheidenden Faktor dafür, dass das Land bisher mit vergleichsweise wenigen bestätigten Infizierten und Toten glimpflich durch die Corona-Pandemie gekommen ist.

Die Wirtschaft des Landes leidet dennoch massiv, für das laufende Jahr wird ein kräftiger Wachstumseinbruch erwartet. Die Regierung versucht, mit Konjunkturmaßnahmen gegenzusteuern. Dank der soliden Haushaltspolitik der vergangenen Jahre hat Tschechien dafür entsprechenden Spielraum.

Hilfspakete und Leitzinssenkung

Die Notenbank hat den Leitzins, den sie im Februar auf 2,25 Prozent erhöht hatte, seit März in mehreren Schritten auf 0,25 Prozent gesenkt. Einige Experten rechnen damit, dass die Notenbank den Satz in den nächsten Monaten auf null Prozent drücken wird. Ein negativer Leitzins ist aber nicht zu erwarten, Zentralbankgouverneur Jirí Rusnok hat dies als wenig sinnvoll für die tschechische Wirtschaft bezeichnet.

Die Krone hat seit Beginn der Krise deutlich an Wert eingebüßt. Mitte Februar mussten weniger als 25 Kronen für einen Euro gezahlt werden, Mitte März waren es zeitweise fast 28 Kronen. Nach Ansicht von Notenbankchef Rusnok ist die Schwäche der Devise eine Folge der globalen Marktstimmung.

Mit nachlassender Unsicherheit über die weltweiten konjunkturellen Folgen der Pandemie und besserer Stimmung der Investoren in Bezug auf Schwellenländer wie Tschechien dürfte die Krone gegenüber dem Euro in den kommenden Monaten wieder Boden gutmachen. Anleger können darauf mit verschiedenen Investments setzen.

Zertifikat oder Anleihe

Mutige greifen zu einem Zertifikat (ISIN: DE 000 DF5 J8H 1) der DZ Bank, das die Wechselkursentwicklung mit einem Hebel von derzeit 6,1 nachzeichnet. Sollte die Krone wider Erwarten gegenüber dem Euro doch an Wert verlieren, gibt es entsprechend große Einbußen. Die Barriere, bei der Totalverlust droht, ist zurzeit rund 15 Prozent entfernt.

Weit weniger riskant ist eine Anleihe der Weltbank in tschechischen Kronen (XS 207 930 172 2), die bis Mai 2022 läuft und mit ihrem Kupon von 1,10 Prozent zum aktuellen Börsenkurs eine Rendite auf Endfälligkeit von minus 0,4 Prozent per annum aufweist. Wer die Anleihe mit einer Stückelung von 10.000 Kronen kauft, setzt weniger auf das Zinspapier als auf die Währungsentwicklung.