Der Aktienmarkt läuft immer etwas unter dem Radar der meisten Anleger. Dabei ist er, wenn man ihn mit Deutschland vergleicht, deutlich robuster. Auf Zwölfmonatssicht liegt der DAX etwa zehn Prozent in Minus, der österreichische ATX hingegen nur knapp ein Prozent. Das hängt zum einen mit der geringeren Aufmerksamkeit internationaler Investoren zusammen. Zum anderen ist es jedoch auch Ausdruck der wirtschaftlichen Stärke. Denn auch im Alpenland läuft die Wirtschaft mehr als rund. 2018 wird das Wirtschaftswachstum laut der Bank Austria wohl bei 2,8 Prozent liegen.

Auch für 2019 erwarten die Banker ein hohes BIP-Wachstum von zwei Prozent. Es würde somit sogar über dem langjährigen Durchschnitt liegen und jenes im Euroraum als auch das in Deutschland übertreffen. Zudem dürften auch von politischer Seite keine Störfeuer zu erwarten sein. Denn Finanzminister Hartwig Löger, der bis 2017 Vorstandsvorsitzender der Uniqa Österreich war, will 2019 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Zudem wird die für 2020 geplante Steuerreform langsam konkreter. Eine Entlastung von mindestens 3,5 Milliarden Euro ist geplant. Somit soll die Abgabenquote von 41,9 Prozent auf 40 Prozent sinken. Überdies soll auch der Körperschaftsteuersatz von derzeit 25 auf 20 Prozent sinken. Insgesamt will Österreich das Steuersystem vereinfachen und alle Einkommensschichten entlasten. Ab 2022 soll auch die kalte Progression abgeschafft werden.

Fundamental gesehen notiert der ATX mit einem KGV von gut elf deutlich unter seinem historischen Schnitt. Die Dividendenrendite ist mit drei Prozent ebenfalls attraktiv. Auch legte der ATX in den vergangenen drei Jahren stets einen Jahresendrally hin. Sie brachte im Schnitt 6,5 Prozent Gewinn ein.  Ein Blick über die Grenze lohnt allemal. Denn österreichische Aktien sind günstiger bewertet als deutsche. Die letzten Jahre lief der ATX gut.