Sparer und sicherheitsorientierte Anleger sind frustriert. Ihr investiertes Kapital verliert zunehmend an Wert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Preise in der Bundesrepublik im November um 5,2 Prozent gestiegen. Es ist der steilste Anstieg seit dem Jahr 1992. Noch dazu werfen "sichere" Bundesanleihen seit Jahren nichts ab. Aktuell rentiert die zehnjährige Bundesanleihe mit minus 0,30 Prozent. Die reale Rendite, sie berücksichtigt die Inflationsrate, beträgt minus 5,5 Prozent.

Auch in der Eurozone steigt die Inflation. Im November wurden 4,9 Prozent gemessen - der höchste Wert seit Einführung des Euro. Hält der Kaufkraftverlust an? Sollten die Gewerkschaften Lohnsteigerungen durchsetzen und die Unternehmen die höheren Kosten an die Verbraucher weitergeben, lässt sich das nicht ausschließen.

Kein Handlungsbedarf

Die für Geldwertstabilität zuständige Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB) Christine Lagarde will jedoch an ihrem bisherigen Kurs festhalten. Lagarde geht von einer temporären Phase und einer Beruhigung schon im kommenden Jahr aus. Dass die Inflationsrate, wie von der EZB angestrebt, in absehbarer Zeit wieder auf rund zwei Prozent sinkt, erscheint aktuell jedoch eher unwahrscheinlich. Mit inflationsgeschützten Anleihen können Anleger zumindest einen Teil des Geldwertschwundes kompensieren. Die Papiere sind wie herkömmliche Staatsanleihen mit einer bestimmten Laufzeit ausgestattet und ebenfalls niedrig verzinst. Die jährlichen Zinszahlungen wie auch der erworbene Nennwert werden aber an die jeweilige Inflationsrate angepasst. Zugang zu 37 Emittenten inflationsgeschützter Anleihen aus der Eurozone bietet der iShares € Inflation Linked Govt. Bond ETF. Der Exchange Traded Fund gewichtet französische Staatspapiere mit 43 Prozent, auf italienische und deutsche "Linker" entfallen 29 beziehungsweise 15 Prozent. Inflationsgeschützte Anleihen aus Madrid sind mit elf Prozent vertreten. Innerhalb eines Jahres legte der ETF um sechs Prozent zu, in drei Jahren erzielte er knapp 16 Prozent.

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