Der iShares J.P. Morgan USD Emerging Markets Bond ETF (EM Bond ETF) verwaltet rund acht Milliarden Euro und ist damit der größte Renten-ETF für Dollar-Staatsanleihen aus den Schwellenländern. Seit September 2018 können Anleger zudem den iShares J.P. Morgan ESG USD Emerging Markets Bond ETF (ESG EM Bond ETF) kaufen. Er ist eine Variante seines älteren Bruders und berücksichtigt zusätzlich nachhaltige Kriterien, worauf der Begriff ESG hinweist. Auch er verwaltet mit rund 480 Millionen Euro bereits ein stattliches Vermögen. Der ESG EM Bond ETF gewichtet Länder generell niedriger, die schlechte ESG-Kriterien aufweisen. Das gilt etwa für Länder, die ihre Energie aus Kohlekraftwerken beziehen und hohe CO2-Emissionen aufweisen. Auch Verstöße gegen Menschenrechte oder die Einhaltung rechtsstaatlicher Normen "bestraft" der ESG EM Bond ETF. Im Vergleich zum EM Bond ETF hält der ESG EM Bond ETF beispielsweise weniger Anleihen aus Ägypten, Ecuador, Russland und der Türkei. Dagegen gewichtet er Länder wie Costa Rica, El Salvador, Ghana, Panama und Uruguay höher.

Insgesamt gewichten beide ETFs ihre zehn größten Länder im Durchschnitt aber gleich stark. So machen die Top-Emittenten beim ESG EM Bond ETF 39,3 Prozent vom verwalteten Vermögen aus, beim EM Bond ETF sind des 39,8 Prozent. Auch bei der Duration sind die Unterschiede mit 7,7 gegenüber 7,9 Jahren marginal. Fühlbarer ist der Unterschied bei der Effektivverzinsung, die die laufende Rendite der Titel bis zur Endfälligkeit angibt. Beim ESG EM Bond ETF beträgt diese 4,4 Prozent, beim EM Bond ETF 4,8 Prozent. Insofern kann es nicht überraschen, dass beide iShares-ETFs sich bislang nahezu ­identisch entwickelt haben.

Bei der Wertentwicklung spielt der ESG-Faktor bislang keine Rolle. Mit der Zeit könnte sich dies aber ändern, da der ESG EM Bond ETF weniger Risiken aufweisen dürfte.