Wer an US-Aktienindizes denkt, dem fallen zuerst S&P 500, Dow Jones und Nasdaq ein. Wer jedoch etwas abseits des Mainstreams der großen Titel nach Anlagemöglichkeiten suchen möchte, die auch weniger von der globalen Konjunktur, sondern stärker von der US-Binnenkonjunktur abhängig sind, wird beim Russell 2000 landen. Die Frank Russell Company erschuf den Index im Jahr 1984. Das Unternehmen gehört heute zu 100 Prozent der London Stock Exchange Group.

Der Index bildet die 2000 kleinsten Unternehmen des Russell 3000 ab, der die 3000 größten US-Titel enthält und 98 Prozent des gesamten US-Aktienmarkts abbildet. Der Russell-2000-Index hat sich als die maßgebliche Benchmark für aktive Small-Cap-Manager etabliert. Mehr als 97 Prozent aller US-Small-Cap-Fonds messen sich mit dem Russell 2000. Der Index bildet etwa zehn Prozent der Marktkapitalisierung des US-Aktienmarkts ab. Damit verfügt er über andere Risiko- und Renditeeigenschaften als die üblichen US-Marktbarometer. Ein ETF auf den Russell 2000 bietet sich daher an, um in einem Portfolio für eine bessere Diversifikation zu sorgen. Die Gewichtung erfolgt nach der Marktkapitalisierung. Ausgeschlossen sind jedoch Titel, die einen Kurs von weniger als ein US-Dollar aufweisen oder im OTC-Markt gehandelt werden. Ebenso keinen Platz im Index finden Werte, die eine Marktkapitalisierung von unter 30 Millionen US-Dollar haben. Die Zusammensetzung des Index wird jährlich im Mai überprüft. Wie in den USA üblich, sind die Marktkapitalisierungen der Titel deutlich höher als etwa in Deutschland. Hier würden sich die Titel aus dem Russell 2000 eher im MDAX als im SDAX tummeln. Größter Wert mit etwa sechs Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung ist das Healthcare-Unternehmen Steris. Die durchschnittliche Marktkapitalisierung beläuft sich auf 1,77 Milliarden US-Dollar.

Ein ETF auf den Russell 2000 ist durchaus eine Alternative zu S&P-500-ETFs.