Diese lateinamerikanische Börse schlägt 2025 die Wall Street. Und zwar deutlich: Mit +21 % Plus und starker Währung lockt das Land Investoren – dank günstiger Bewertungen und Nasdaq-Allianzen.
Während der S&P 500 in diesem Jahr bislang um rund zehn Prozent zulegen konnte, eilt der mexikanische Leitindex IPC mit plus 20 Prozent von Rekord zu Rekord. Rechnet man die Stärke des Peso hinzu, ergibt sich für internationale Anleger sogar eine Dollar-Rendite von fast 30 Prozent.
Für Jorge Alegria, CEO der Bolsa Mexicana de Valores (BMV), ist das mehr als eine Momentaufnahme. „Wir profitieren von einer Umschichtung aus entwickelten Märkten in die Emerging Markets“, erklärte er im CNBC-Interview. Die Bewertungen seien nach wie vor attraktiv, globale Investoren suchten Diversifikation.
Technologie-Offensive und internationale Partnerschaften
Doch der Höhenflug kommt nicht von allein. Die mexikanische Börse investiert massiv in Technologie, um internationale Investoren an sich zu binden. Alegria kündigte an, die gesamte Nachhandels-Infrastruktur zu modernisieren und Handelsgeschwindigkeiten auf internationales Niveau zu heben. „Investoren müssen die gleichen Zugänge haben wie an der Nasdaq oder in Europa“, so Alegria.
Dazu setzt die BMV auf Kooperation statt Konfrontation: Mit der Nasdaq arbeitet man bei Derivateplattformen und Post-Trade-Systemen zusammen. Mit der CME Group wurde das Benchmark-Barometer IPC für Futures lizenziert. „Nur über solche Allianzen können wir ausländisches Kapital nachhaltig nach Mexiko lenken“, betont Alegria.
IPO-Pipeline und Private Equity im Fokus
Ein weiterer Treiber könnte in den kommenden Jahren von der wachsenden Private-Equity-Szene ausgehen. Im Rahmen der „Mexican Investment Week“ in New York warb Alegria dafür, dass Investoren ihre Beteiligungen zunehmend über IPOs an der mexikanischen Börse realisieren. „Für viele Fonds ist der Börsengang in Mexiko der logische Exit – die Unternehmen sind in Mexiko verwurzelt, ihre Kundenbasis liegt hier.“ Erfolgreich seien auch Dual Listings in Mexiko und den USA, die Sichtbarkeit auf beiden Seiten der Grenze schaffen.
Die glänzende Performance bleibt jedoch nicht ohne Risiken. Der Wettbewerb durch chinesische Anbieter wie BYD, die ohne Handelsbarrieren Fahrzeuge nach Mexiko verkaufen, stellt die mexikanische Autoindustrie vor Herausforderungen. Zudem könnten Änderungen in den US-Handelszöllen und geopolitische Spannungen den Boom bremsen. Alegria bleibt dennoch optimistisch: „Der Handel mit den USA ist und bleibt gewaltig – und die Infrastruktur der Autoindustrie wird diesen Vorteil auf Jahre sichern.“
Emerging Market Mexiko mit Rückenwind
Mexiko steht stellvertretend für einen neuen Trend: Emerging Markets profitieren von Kapitalströmen, die in den hoch bewerteten US-Märkten kaum noch Rendite erwarten. Mit +21 Prozent seit Jahresbeginn und zusätzlichen Währungsgewinnen hat der mexikanische Markt 2025 gezeigt, welches Potenzial in dieser Umschichtung steckt.
Analysten wie JPMorgan sehen sogar bis 2026 weiteres Aufwärtspotenzial. Für Investoren, die günstige Bewertungen suchen, könnte Mexiko zum Schlüsselmarkt unter den Schwellenländern werden.
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