Vietnam will nach oben. Das südostasiatische Land hat in den vergangenen knapp 30 Jahren ein wahres Wirtschaftswunder vollbracht und in relativ kurzer Zeit den Status eines "Middle Income Countries" erreicht. Jetzt steht bis zum Jahr 2020 der Aufstieg zur Industrienation auf dem Programm. Ermöglichen soll dies die Doi-Moi-Politik, eine schrittweise Erneuerungspolitik, auf deren Basis die sozialistische Republik Vietnam in den vergangenen Jahren ihre deutlich sichtbaren Erfolge erzielt hat.

Die Doi-Moi-Politik wurde 1986 eingeleitet, um dem unter den Folgen des Vietnamkriegs leidenden Land, das zudem von Dürren und Hungersnöten heimgesucht wurde, wirtschaftlich auf die Beine zu helfen und den Weg zu einer sozialistischen Marktwirtschaft zu ebnen. In der Folge wuchs die Wirtschaft über viele Jahre mit Wachstumsraten von sieben bis acht Prozent. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Jahreseinkommen ist von 1374 US-Dollar im Jahr 2011 auf nunmehr 2072 US-Dollar angestiegen.

Inzwischen sind die Wachstumsraten nicht mehr ganz so hoch. Aber mit einem Zuwachs von 6,0 Prozent im Jahr 2014 und ebenso im laufenden Jahr ist die Entwicklung noch immer sehr dynamisch. Und in den kommenden drei Jahren erwartet Germany Trade & Invest 2015, eine vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Institution, wiederum Wachstumsraten von rund sechs Prozent.

Eine wichtige Ressource Vietnams ist die junge Bevölkerung. Von den rund 90 Millionen Einwohnern sind rund 43 Prozent weniger als 24 Jahre als. 44 Prozent sind zwischen 25 und 54 Jahre alt und nur 13 Prozent älter als 55 Jahre - die geschätzte Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 2,5 Prozent.

Mit Hilfe der immer besser ausgebildeten Bevölkerung, mit Steueranreizen und möglichst einfachen Investitionsbedingungen möchte die Regierung Vietnam zur "Werkbank der Welt" entwickeln und damit in Konkurrenz zu den asiatischen Nachbarn und auch China treten. Ein Meilenstein der Entwicklung ist beispielsweise, dass Vietnam sich als erstes asiatisches Schwellenland auf ein Freihandelsabkommen mit der EU einigen konnte. Bis zum Jahr 2018 soll alles unter Dach und Fach sein. Zudem ist Vietnam Mitglied der ASEAN Economic Community, die einen südostasiatischen Binnenmarkt schaffen will, und ebenfalls Gründungsmitglied der trans-pazifischen Partnerschaft TPP.

Anleger, die an den Wachstumschancen in Vietnam partizipieren möchten, können dies ab sofort beispielsweise auch mit dem Forum One - VCG Partners Vietnam Fund (VVF) - dem ersten aktiv gemanagten Vietnam-Aktienfonds, der hierzulande vertrieben wird. Bislang waren Investments in den Aktienmarkt Vietnams für deutsche Anleger nur über eingeschränkt handelbare sogenannte Closed-End-Produkte - also geschlossene Aktienfonds - sowie über passive ETFs, die den vietnamesischen Aktienindex abbilden, möglich, wie Joachim Tack erklärt. Tack ist Geschäftsführer des Nürnberger Vermögensverwalters Anodos Asset Management, der den VVF in Deutschland an den Markt gebracht hat.

Investmentmanager des VVF ist die VinaWealth Fund Management, eine Tochtergesellschaft der in Vietnam führenden Investment- und Immobiliengesellschaft VinaCapital. Verantwortliche Fondsmanagerin ist Thu Nguyen, Managing Director bei VinaCapital. Sie verfügt über mehr als 12 Jahre Erfahrung im Fondsmanagement und in der Leitung von Asset Management-Einheiten bei namhaften asiatischen Investmentgesellschaften.

Nguyen will sich mit ihrem Fonds auf kleine und mittelgroße Unternehmen konzentrieren, die in ihren Segmenten führend sind und eine hohe Gewinndynamik aufweisen. Diese Unternehmen würden nicht selten von den Investmentgesellschaften leicht übersehen und vernachlässigt, weshalb sie oft günstiger in der Bewertung seien, so die Fondsmanagerin. Sie achtet insbesondere auf den Konsumsektor, der vom steigenden Volkseinkommen und der höheren Kaufkraft der Bevölkerung profitieren sollte. Daneben hält sie den Immobilien- und den Infrastrukturbereich für interessant. "Gerade in einem solchen Stadium macht aktives Management im vietnamesischen Aktienmarkt umso mehr Sinn, da unterbewertete aufstrebende Unternehmen von erfahrenen Stockpickern gezielt selektiert werden können", fügt Anodos-Geschäftsführer Tack hinzu. "Wer einfach nur auf den Index setzt, dem entgehen mitunter Renditepotenziale bei erhöhtem Risiko."

Der Forum One - VCG Partners Vietnam Fund ist inzwischen rund 65 Millionen Euro schwer und wird in verschiedenen Tranchen angeboten. Die Version D (ISIN: LU1214545136) lautet auf Euro und setzt eine Mindestanlage von 5000 Euro voraus. Der maximale Ausgabeaufschlag beträgt 5,0 Prozent, die laufenden jährlichen Kosten liegen bei 2,45 Prozent. Zusätzlich wird ein Erfolgshonorar von 15 Prozent erhoben, das auf den Mehrertrag des Fonds gegenüber alten Höchstständen zuzüglich 5 Prozent p.a. berechnet wird. Die laufenden Erträge des Fonds werden nicht ausgeschüttet, sondern immer wieder angelegt (thesauriert).

Fazit: Der VVF widmet sich einem äußerst interessanten Anlagemarkt. Zudem ist der Ansatz, mit der Konzentration auf kleinere Unternehmen den breiten Markt zu schlagen, herausfordernd. Die Frage ist, ob die zu erwartende Managementleistung die unter dem Strich sehr hohen Verwaltungskosten rechtfertigt. Vietnam-ETFs sind hier zumindest eine kostengünstigere Alternative.