Mehr als 15 Prozent hat der Alger Small Cap Focus Fund im Lauf dieses Jahres schon zugelegt. Die Wert- entwicklung fällt deutlich höher aus als die seines Vergleichsindex: Der Russel 2000 US Small Cap hat 14 Prozent verloren. Auch auf Sicht von drei Jahren schneidet der Fonds wesentlich besser ab. Gesteuert wird er seit dem Jahr 2016 von Amy Zhang. Den Erfolg führt die in Shanghai geborene Börsenexpertin nicht zuletzt auf ihre "work ethic" zurück, zu deutsch Arbeitsmoral. Selbstdisziplin - diese Fähigkeit habe sie schon als Jugendliche beim täglichen Klavierspielen erworben und später ins Berufsleben mitgenommen. Ihr Credo lautet: "Je mehr man sich anstrengt, desto besser fallen die Ergebnisse aus."

Fokus auf die Gesundheitsbranche

Hinzu kommt ein, so Zhang, "ebenso einzigartiger wie widerstandsfähiger Anlagestil". Die Managerin investiert bevorzugt in Unternehmen, deren Umsatz zum Zeitpunkt des Einstiegs meist noch weit unter 500 Millionen Dollar liegt, denen sie aber im Laufe der Jahre aufgrund ihrer Innovationskraft erhebliche Wachstumsraten zutraut. "Eine Investition in außergewöhnliche kleine Unternehmen heute ist eine Investition in außergewöhnliche große Unternehmen morgen", sagt Zhang und beschreibt ein weiteres Einstiegskriterium. "Uns gefallen von visionären Firmenchefs geführte, mit hohen Cashflows ausgestattete Unternehmen, in denen wir das Potenzial sehen, Leben zu retten, Kosten zu senken sowie die Effizienz und Produktivität amerikanischer Firmen zu verbessern."

Um diese aus dem großen Anlageuniversum Small Caps herauszufiltern, betreibt Zhang, die an der Columbia Business School in New York ihren Abschluss in Betriebswirtschaft gemacht hat, intensives Research. Derzeit sucht sie nach attraktiven Titeln vor allem in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Cloud-Computing und 5G. Die von ihr aufgespürten Unternehmen - nur rund 50 Aktien schaffen es ins Portfolio - dürften der Masse der Investoren noch weitgehend unbekannt sein. Hoch gewichtet ist etwa Quidel Corporation. Das Unternehmen aus San Diego stellt unter anderem diagnostische Testlösungen her und profitiert derzeit von der Corona-Pandemie. Allein in den vergangenen drei Monaten legte die Aktie um 117 Prozent zu.


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Ein weiterer Favorit ist Neogen. Das Unternehmen stellt ebenfalls Testkits her, die aber gefährliche Substanzen in Lebensmitteln und Tieren nachweisen. Neogen ist schuldenfrei und verfügt über Cashpositionen in Höhe von 267 Millionen Dollar. Auch Veeva ist für Zhang ein stark wachsender Player im Bereich digitale Gesundheit. Das Unternehmen bietet der Life-Science-Branche Softwarelösungen an. Zu den Kunden zählen AstraZeneca, Bayer und Novartis. Mit Nestlé Health Science nimmt auch die 100-prozentige Tochter des Schweizer Konsumunternehmens Nestlé die Dienste von Veeva in Anspruch. Die Aktie legte innerhalb von drei Jahren um 284 Prozent zu. Nach Einschätzung Zhangs ist das Kurspotenzial noch nicht ausgeschöpft.