Ob eine Aktie unterbewertet ist, warum ein Titel steigt oder welche Punktzahl ein Leitindex erreichen kann - das alles interessiert die Fondsmanager des österreichischen Vermögensverwalters Arts Asset Management, ein Unternehmen der C-Quadrat Investment Group, nicht. Ihre volle Konzentration richten sie auf das Momentum oder anders gesagt: Sie investieren in das, was läuft und trennen sich von dem, was sinkt. Ihre Entscheidungen treffen sie aber nicht anhand von Analysteneinschätzungen oder auf der Grundlage von erwarteten Gewinnen.

"Wir nutzen ein selbst entwickeltes, auf einer Vielzahl von Daten basierendes vollautomatisches Handelssystem", erklärt Helmut Spitzer, Managing Director von Arts Asset Management. Es weist auf die jeweils trendstärksten Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Regionen hin. Auch zeigt das Handelssystem dem als Mischfonds konzipierten C-Quadrat Arts Total Return ESG an, welche Anlageklasse gefragt ist, beziehungsweise wie hoch Aktien, Anleihen oder der Cash jeweils zu gewichten sind.

"Aktuell beträgt die Aktienquote des Fonds 97 Prozent", sagt Spitzer. Vor ein paar Wochen hatte das Management den Ergebnissen des Handelssystems entsprechend die Aktienquote auf 80 Prozent heruntergefahren. Grundsätzlich kann im Fonds jede Anlageklasse bei null bis 100 Prozent gewichtet sein.

Stop Loss gegen Corona

Doch wie schnell erfasst das System, ob es sich um einen länger anhaltenden Auf- oder Abwärtstrend handelt oder nur um normale Schwankungen? "Heftige Korrekturen werden umgehend erkannt, dann greifen auch unsere Stop-Loss-Sicherungen", sagt Spitzer. Der Fonds verliert dann in der Regel deutlich weniger als der Markt. Die Vorsichtsmaßnahme hat sich unter anderem im Corona-Crash im vergangenen März bewährt.

Und wenn es an der Börse ruhiger zugeht, wie oder woran erkennen System und Manager, ob sich ein Momentum ausbildet? "Wir nehmen - wenn nötig - nur wöchentlich Anpassungen im Portfolio vor, um Tagesvolatilitäten zu vermeiden und um mehr Klarheit über die Stärke von Trends zu gewinnen", erläutert Spitzer.

Grün gewinnt nicht immer

Aufgelegt wurde der Fonds bereits im August 2004. Seit Februar dieses Jahres wählt das Trendhandelssystem jedoch nur noch Unternehmen aus, die auch ökologischen, sozialen und Governance-Kriterien entsprechen. Dazu zählen beispielsweise das Finanzinstitut Banco Bilbao oder Tenet Healthcare. Eine zunehmend ökologische Ausrichtung der Unternehmen ist dringend geboten, um Klimaziele zu erreichen. "Grüne Investments sind jedoch kein Garant für Gewinne, auch sie können immer wieder mal kräftig verlieren", sagt Spitzer. Der C-Quadrat Arts Total Return ESG will nun beiden Zielen vieler Anleger - Rendite plus Nachhaltigkeit - gerecht werden. Bislang ist das gut gelungen. Seit Februar hat der Fonds um knapp acht Prozent zugelegt. Auf Sicht von drei Jahren erzielte er ein Plus von 28 Prozent.



Das nachhaltige Anlageuniversum stellt die Ratingagentur ISS (International Shareholder Service) ESG zusammen. "Wir sind keine ausgewiesenen ESG-Spezialisten und nutzen daher deren Expertise", erklärt Helmut Spitzer. Grundlage des Nachhaltigkeitsansatzes ist ein sogenannter Best-in-Class-Ansatz. Das heißt, dabei werden nur Aktien oder Anleihen von Unternehmen oder Staaten berücksichtigt, die in ihrer Branche oder Anlagekategorie besonders nachhaltig wirtschaften. Von vornherein ausgeschlossen sind Branchen wie Atomkraft, Rüstung oder fossile Brennstoffe. Ebenso tabu sind Unternehmen und Länder, die Arbeits- und Menschenrechte verletzen.

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