Nun grünt auch wieder so langsam die Natur. Der Anleihemarkt hingegen grünt schon seit einiger Zeit. Und er wird in den kommenden Jahren noch ein deutlich satteres Grün ­zeigen. Denn Green Bonds haben das Potenzial, den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft voranzutreiben, da die Erlöse daraus ausschließlich für die Finanzierung umweltfreundlicher Projekte und Anlagen verwendet werden dürfen.

Bislang wurden in der Regel nur grüne Unternehmensanleihen oder Papiere von quasi staatlichen Institutionen wie etwa der KfW begeben. Doch nun kommen auch noch grüne Staatsanleihen auf den Markt. Deutschland etwa will noch in diesem Jahr eine erste grüne Bundesanleihe emittieren. Dies könnte der Startschuss für die grüne Anleihewelle sein. Denn es gibt schon Überlegungen in der EU, dass man künftig grüne Staatsschulden nicht mehr auf die Schuldenquote zur Erfüllung der Maastricht-Kriterien anrechnen will. Grund: Nur mit entsprechend hohen Investitionen ist das Ziel, dass Europa bis 2050 klimaneutral sein wird, zu erreichen. Und auch EZB-Chefin Christine Lagarde denkt darüber nach, sich zukünftig beim Aufkauf von Anleihen auf Klimaschutzpolitik zu fokussieren.

Bislang ist das Segment mit einer Größe von deutlich weniger als einem Prozent des globalen Anleihemarkts noch sehr überschaubar. Allerdings wächst das Segment derzeit schon um über 35 Prozent jährlich. Diese Wachstumsraten dürften deutlich steigen. Denn inzwischen gibt es auch Fonds wie den Lyxor Green Bond, der ausschließlich in über 250 globale grüne Anleihen mit Investment Grade und einer Zertifizierung der Climate Bonds Initiative (CBI) investiert. So kann man sicher sein, dass der Fonds nachweislich in umweltorientierte Projekte finanziert.

Fazit: Das Segment grüner Anleihen wird in Zukunft boomen. Bislang hat das geringe Angebot und die hohe Nachfrage dazu geführt, dass die Verzinsung des ETF nur 0,64 Prozent beträgt.