Fondsmanagerin



Meret Gaugler managt seit März 2012 zusammen mit Johan Utterman den LO Funds - Golden Age von Lombard Odier Investment Managers. Sie schloss 2004 ihr naturwissenschaftliches Studium an der ETH Zürich ab und schrieb dann ihre Doktorarbeit über Parkinson an der ETH Lausanne. Seit 2011 ist sie für Lombard Odier I.M. tätig.

Anlagestrategie



Einer der Megatrends, von denen Anleger profitieren können, ist sicher die alternde Gesellschaft. Besonders im Fokus steht die Babyboomer-Generation. So bezeichnet man die bevölkerungsstarke Nachkriegsgeneration der Jahrgänge 1946 bis 1964.

Sie sind laut Lombard Odier Investment Managers extrem kaufkräftig und zudem sehr konsumaffin. "In der Eurozone besitzen die über 55-Jährigen 56 Prozent der Nettovermögen. In Japan verfügen die über 65-Jährigen sogar über 66 Prozent der Vermögen und in den USA befinden sich über 70 Prozent der verfügbaren Einkommen in den Händen von Menschen über 50", unterstreicht Gaugler das Potenzial.

Gleichzeitig erhalte diese Bevölkerungsgruppe vergleichsweise hohe Renten. "Daher ist der Konsum der Golden Ager weniger stark von der Konjunktur abhängig. Selbst bei einer Rezession würden sie ihr Konsumverhalten wahrscheinlich nicht signifikant ändern", sagt die Schweizerin.

Die Babyboomer sind die erste Generation, die sich schon seit ihrer Jugend ein robustes Konsumverhalten angewöhnt hätte. "Daran ändert sich im späteren Leben wenig, zumal die Altersvorsorge heute mehr Sicherheit bietet als früher. Babyboomer haben einen Anteil von rund 60 Prozent aller Konsumausgaben in den USA", sagt sie.

Damit ihre Anleger von dieser Sonderkonjunktur profitieren können, sucht Gaugler nach möglichst "reinen" Golden-Age-Unternehmen. "Wir haben rund 500 Unternehmen identifiziert, die einen großen Teil ihres Umsatzes mit älteren Menschen erzielen oder die einen relevanten Anteil ihrer Forschung dem Thema widmen", sagt die Expertin.

Das sind überwiegend Titel aus den Sektoren Gesundheit, Finanzen und Konsumgüter. Gut 90 Prozent des Portfolios ist in diesen drei Branchen investiert. Ausgewählt werden die 50 bis 70 Fondstitel (aktuell 69) mit einem GARP-Ansatz. Dabei werden Titel selektiert, die stark wachsen aber noch nicht zu hoch bewertet sind. "Zudem suchen wir vor allem nach Titeln, die eine vom Markt übersehene dauerhafte Überrendite erwirtschaften könnten", sagt die Expertin.

Das Portfolio hat ein leichtes Übergewicht in US-Titeln (64 Prozent). Zudem ist Gaugler zur Zeit vor allem in Large Caps investiert. Die durchschnittliche gewichtete Marktkapitalisierung beträgt gut 86 Milliarden US-Dollar.

Fazit: Interessanter Ansatz, der eine gute Alternative zu normalen globalen Fonds ist.