Einer der Ideengeber des proud@work-Fonds, Reinhard Springer, freut sich über das erste erfolgreiche Jahr des etwas ungewöhnlichen Fonds. Er gründete zusammen mit Konstantin Jacoby 1979 die Werbeagentur Springer & Jacoby. "Wir sind zufrieden, weil wir wissen, warum wir 2019 nicht 20 Prozent, sondern nur zehn Prozent gemacht haben: Weil wir das Starkapital erst Ende Februar zur Verfügung stellen konnten, aufgelegt wurde der Fonds allerdings schon am 2. Januar 2019. Darum konnten wir die ‚Börsenrakete‘ nach dem Absturz im Dezember 2018 nicht mitnehmen", sagt Springer. Wirklich traurig ist er darüber nicht, da die Idee des Fonds langfristig angelegt ist. Das Konzept zur Aktienauswahl basiert auf dem Stolz der Mitarbeiter, für das Unternehmen zu arbeiten. Ausgewählt werden die Titel für den Fonds in Zusammenarbeit mit dem international tätigen Forschungs- und Beratungs institut Great Place to Work (GTPW). In 52 Ländern ist das Institut tätig und unterstützt die Firmen bei der Entwicklung einer attraktiven Arbeitsplatz-, Vertrauens- und Unternehmenskultur. In den proud@work-Fonds werden nur Aktien von Unternehmen aufgenommen, die ihre Mitarbeiter pflegen, also die die Purpose-Bewegung nachweislich leben.

Aramea-Manager Lars Dollmann verwaltet den Fonds selektiv. Die Active-Share-Quote liegt im Bereich von 80 Prozent. Aktiv war der Hamburger auch dabei, den Fonds Corona-fest zu machen. Er eliminierte rechtzeitig Risikobranchen wie Airlines und Hotels, die er durch aussichtsreiche Titel aus dem Tech- und Health-Care-Bereich ersetzte. Bei der Kostenstruktur des Fonds gehen die Fondsmacher einen ganz neuen Weg. Zum einen entfällt der Ausgabeaufschlag, und zum andern fallen nur dann Gebühren an, wenn der Fonds um mehr als drei Prozent zulegt (mit High-Watermark). Alles, was über die drei Prozent hinausgeht, wird brüderlich zwischen Initiatoren und Anlegern geteilt. Sollte der Fonds also langfristig die üblichen Aktienrenditen von sieben Prozent erzielen, hätte er marktübliche zwei Prozent laufender Gebühren.

Fazit: Die Fondsidee überzeugt, und die ersten Ergebnisse sind ermutigend.