Aktien sind derzeit die einzige liquide Anlageklasse, die real - nach Inflation - einen positiven Beitrag erwirtschaften kann. Davon ist Markus Sievers, Geschäftsführer des Unternehmens, überzeugt. Wir sprechen mit ihm darüber, warum das auch in Zukunft so sein wird, und welche Entwicklungen wir bis Ende des Jahres und 2022 erwarten dürfen. Gemeinsam mit seinem Kollegen Martin Garske managt Sievers den Global Systematik FV.

Was ist das Besondere Ihres Fonds?


Markus Sievers: Der Wortbestandteil "Systematik" im Fonds beschreibt den Unterschied und die Vorteile gegenüber den meisten Wettbewerbern. Der Fonds verfügt über ein sehr aktives und systematisches Risikomanagement und über eine Wertsicherungs-Systematik. Dem Risikomanagement liegt der täglich berechnete apano-Stimmungsindex zugrunde. Wir analysieren hier auf technische Art und Weise 17 globale Schlüsselmärkte und fassen das Stimmungsbild zusammen. Durch diese Vorgehensweise konnten wir sehr früh die aufkommende Pandemie im Februar letzten Jahres erkennen. Die asiatischen Märkte zeigten nämlich damals schon deutliche Schwächesignale.

Wie hat sich der Global Systematik FV in der Pandemie geschlagen?


Markus Sievers: Der Fonds steht sehr gut da und hat den August mit Allzeithoch beendet. In der Pandemie hat er sich zudem sehr gut geschlagen, und unsere Investoren hatten zu keiner Zeit Grund zur Nervosität. Nicht mal im Februar und März 2020, als die Kurse der Aktien sehr deutlich einbrachen. Zur Erinnerung: Der DAX hatte rund 40 Prozent seines Werts temporär eingebüßt. Der apano Global Systematik konnte durch seinen Wertsicherungs-Mechanismus den Verlust auf rund 16 Prozent begrenzen, der aber bereits im Juni 2020 wieder aufgeholt war. Wir zählten damit zu einer sehr kleinen Anzahl von Fonds, die dies geschafft hatten.

Welchem Anlegertyp würden Sie Ihren Fonds empfehlen und warum?


Markus Sievers: Während das reine Investment in Aktien eher eines Anlegers bedarf, der offensiv eingestellt ist, eignet sich unser Fonds aufgrund seines Charakters bereits für Kunden, die ausgewogener denken und nur mittleres Risiko eingehen wollen. In unserer Welt mit viel Liquidität der Notenbanken, niedrigen Zinsen und gleichzeitig steigender Inflation führt kein Weg an Aktien vorbei. Es ist im Segment liquider Anlageklassen die Basis, die in jedes Depot gehört. Jedoch sind nicht alle Investoren bereit, temporär minus 30 oder 40 Prozent zu akzeptieren. Genau an diesen Kunden richten wir unseren Fonds aus. So denken übrigens auch wir selbst, und deswegen sind wir vom Fondsmanagement und auch von der Gesellschaft her mit eigenem Kapital hoch investiert.

Hier erfahren Sie mehr zur Vermögensverwaltung.

Wie geht die Reise denn weiter? Was erwarten Sie bis Ende 2021 von den Kapitalmärkten?


Markus Sievers: Grundsätzlich erwarten wir nach wie vor ein stabiles Umfeld für Aktien. Die Notenbanken sorgen mit ihrer Liquidität für niedrige Zinsen, und zudem steigt die Inflation an. Die Notenbanken werden ihre Anleihekäufe wohl drosseln. Wir gehen aber davon aus, dass dies im Einklang mit Wachstum und hohen Beschäftigungszahlen einhergeht. Das sollte ein stabiles Umfeld für Aktien bieten.

Es kommt also keine echte Zinswende?


Markus Sievers: Ein fundamental anderes Bild für Aktien erwarten wir nicht. Gleichwohl könnte es im Herbst auch schon einmal eine Korrektur geben. Stand jetzt gehen wir davon aus, dass die Aktienbewertung gemessen am Index höher sein wird als heute. Ich möchte aber nochmals betonen, dass wir die globalen Märkte täglich neu bewerten und einordnen. Wir halten nicht gegen Marktentwicklungen starr an Meinungen fest. Ungeachtet der Einschätzung von hier und heute kann unser Portfolio morgen oder in einem Monat ganz anders aussehen.

Wie schätzen Sie speziell die Entwicklung des Global Systematik FV ein?


Markus Sievers: Der Fonds wird, wie zuvor beschrieben, in gutem Umfeld hoch investiert sein und von den steigenden Bewegungen der Aktienmärkte profitieren können. Über die Branchen sind wir ausgewogen und in der Breite investiert. Wir haben Technologie- und Megatrend-Segmente, aber auch zyklische und Value-Bereiche im Blick.

Und 2022? Was kommt auf uns zu?


Markus Sievers: Die Konjunkturprognosen der meisten Volkswirte sehen für 2022 sehr ordentlich aus. Für die Eurozone wird ein Wachstum von 4,42 Prozent prognostiziert. Dies sollte die Basis für ein weiteres Ansteigen der Aktien bilden. Jedoch muss man die Erwartungen auch etwas einbremsen, denn 2021 haben wir im Kontext mit dem Einbruch 2020 überdurchschnittliche Gewinne. Die Aktienmärkte werden jetzt nicht jedes Jahr hohe zweistellige Erträge liefern können.