Sichere Anleihen werden ihrer stabilisierenden Funktion im Portfolio nicht mehr gerecht. Sie werfen kaum oder gar keine Rendite ab. Eine Alternative zu Bonds aus den Industriestaaten mit guter Bonität sind Schwellenländer-Anleihen oder von Unternehmen aufgelegte High-Yield-Papiere. Privatanleger stoßen beim Erwerb jedoch auf Hindernisse. Die Anleihen weisen nicht selten eine Stückelung von 100 000 Euro oder Dollar auf. Noch dazu muss ein Basisinformationsblatt des Emittenten vorliegen, ansonsten belegt die Bank die Anleihe mit einer Kaufsperre. Insbesondere ausländische Unternehmen stellen die geforderten Informationen oft nicht zur Verfügung.

Institutionelle Investoren unterliegen derartigen Beschränkungen nicht. Sie sind zudem in der Lage, die Mittel breit zu streuen. Gleich 210 Emittenten umfasst das Portfolio des Capital Group Global High Income. Die Manager David Daigle und Robert Neithart legen zum einen in Staatsanleihen aus den Schwellenländern an. Die Bonds lauten auf Dollar oder sind in lokaler Währung denominiert. Zum anderen investieren sie weltweit in hochverzinsliche Unternehmensanleihen. Aktuell entfallen auf die Emerging Markets rund 51 Prozent der Mittel. US-Unternehmensanleihen sind mit 31 Prozent gewichtet, Unternehmensanleihen aus anderen Regionen sind mit sieben Prozent vertreten.

Zu den Top-Positionen des Fonds zählt Ägypten. Der nordafrikanische Staat erzielt dank eines im Jahr 2016 aufgelegten und vom IWF begleiteten Reformprogramms Wachstumsraten von sechs Prozent. Als Folge von Subventionskürzungen geht auch die Verschuldung zurück. S & P stuft Ägypten mit "B" und damit fünf Stufen unterhalb Investment Grade ein. Hoch gewichtet sind auch russische und türkische Staatsanleihen.

Pleite abgewendet


Anleihen des US-Anbieters von Haustierbedarf PetSmart zählen zu den größten Positionen im Corporate-Bond-Bereich. Vor zwei Jahren stand das Unternehmen kurz vor der Pleite, S & P hatte die Bonität auf "CCC" heruntergestuft. Mittlerweile hat sich die Finanzlage wieder gebessert, Bonds des Unternehmens werden mit "B-" und stabilem Ausblick eingestuft. Ebenso im Portfolio finden sich das israelische Pharmaunternehmen Teva sowie der Ölkonzern Petróleos Mexicanos (Pemex).

Bei der Auswahl der Papiere holen die beiden Fondsmanager auch immer wieder die Expertise der Aktienanalysten und der Volkswirte der US-Investmentgesellschaft Capital Group ein. In den vergangenen zehn Jahren erzielte der Fonds im Schnitt ein jährliches Plus von 7,7 Prozent (vor Managementgebühren). Auf Sicht von zwölf Monaten legte er 12,5 Prozent zu.