Keine Frage: Der Sycomore Happy@ Work ist kein normaler Aktienfonds. Denn Managerin Bertille Knuckey und ihre Kollegen investieren in Unterneh­men, bei denen die Mitarbeiter besonders zufrieden sind. Das klingt intuitiv vernünf­tig. Aber wie misst man die Zufriedenheit der Mitarbeiter? Grob gesagt spricht Knu­ ckey mit ehemaligen Personalchefs und Fachleuten oder wertet die Meinung von Mitarbeitern aus, die diese auf Websites wie Glassdoor und Kununu bekunden. "Wir in­vestieren überwiegend in Branchen, in de­nen die Mitarbeiter das wichtigste Asset sind", sagt die in Paris arbeitende Fonds­managerin, "dazu gehören vor allem Unter­nehmen aus den Bereichen Consulting und Technologie."

Gleichzeitig verfolgt Knuckey beim Sy­comore Happy@Work einen SRI-Ansatz, so­ dass sie nicht in Kernkraft­, Rüstungs­- und Tabakwerte investiert. Auch auf Öl­ und Gas­ werte verzichtet sie und Finanzwerte ge­wichtet sie stark unter, weil es dort an "gu­ten Referenzen in den Bereichen Human Ca­ pital und ESG" fehle, wie sie betont. Gleich­ wohl rühmt sie Svenska Handelsbanken als "ausgezeichnetes Gegenbeispiel", weil die schwedische Bank in ihrem Portfolio einer der höchsten "H@W"­Scores erziele.

Im Portfolio hält Knuckey vor allem französische Werte. In den beiden vergan­ genen Jahren hat sie diesen Anteil jedoch leicht von 81 auf 76 Prozent reduziert. Zu­ gekauft hat sie stattdessen asiatische Werte wie AIA Group und Tencent sowie US-Titel wie Applied Materials, Costco und Lowe’s. Überdies hat sie den Small­ und Mid­Cap­ Anteil von 56 auf 47 Prozent gesenkt.

Erfolgreich war Knuckey zuletzt vor al­lem mit Technologie­ und Industriewerten. Als Beispiel nennt sie die italienische Tech­nogym, die die jüngsten Olympischen Win­terspiele in Pyeongchang offiziell mit Fitnessgeräten belieferte. Gut liefen auch der Online­-Möbelhändler Maisons du Monde und der IT-Wert Sopra Steria, die beide aus Frankreich stammen.

Fazit: Die Kombination aus "Happy@Work" sowie nachhaltigen und traditionellen Kriterien ist ungewöhnlich. Bislang geht das Konzept des Sycomore-Fonds aber auf.