Ausgabe KW 14 / 2015

- Die Auftriebskräfte für die internationalen Aktienmärkte sind zwar etwas schwächer geworden, das Haupt-Kaufargument (fehlende Alternativen zur Aktienanlage) bleibt aber bestehen. Nach Ende der Konsolidierung dürfte es an den meisten Märkten weiter aufwärts gehen. Technisch am schwächsten sieht Wall Street aus, besonders die marktbreite New York Stock Exchange, die heute sogar niedriger notiert als vor neun Monaten (1.867 gehandelte Aktien).

- Einzige Börse mit auch in den vergangenen Tagen neuen Höchstkursen ist China. Die Hausse nährt im Allgemeinen die Hausse, besonders in China, wo die Umsätze zu über 90% von (unerfahrenen) Privatanlegern getätigt werden. Im Hinblick auf wahrscheinlich weitere Zinssenkungen und fehlende Anlagealternativen bei chinesischen Immobilien (Preisrückgang) kann die Börse weiter überschießen. Abgesehen von in Hong Kong gehandelten H-Shares (PE 11) sind chinesische Aktien mit PEs von inzwischen über 20 (bei in der Regel sinkenden Gewinnen) nicht mehr billig. Frühere chinesische Aktienhaussen wurden durch Zinssteigerungen oder offizielle Einschränkungen für Aktienkäufe ausgelöst. Beides ist im Moment noch nicht zu beobachten, so dass weiteres bewertungsmäßiges Überschießen nach oben realistisch ist.

- Eine drohende Deflation, die von mehreren Notenbanken als Grund für die extreme Geldmengenausweitung genannt wurde, ist zumindest kurzfristig nicht in Sicht. Die US-Kerninflationsrate hält sich mit 1,7% weiter im in den vergangenen Monaten vorgezeichneten Band (1,6% - 2,0%). Haupt-Inflationstreiber in den USA sind Mietsteigerungen mit ca. 3%. In Deutschland zieht die Inflationsrate mit 0,5% gegenüber Vormonat wieder an, in Europa beträgt die Deflationsrate gegenüber Vorjahr nur noch 0,1%. Inflation in Japan unter Herausrechnung der Steuererhöhung wieder bei Null. Laut Studie der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich künden sinkende Preise nur in den seltensten Fällen eine rückläufige Konjunktur an (Ausnahme 1929/32). Scharfe Aktienbaissen waren dagegen öfter Rezessionsauslöser.

- Trotz der starken Kurssteigerungen sind deutsche Immobilienaktien wahrscheinlich haltenswert. Bei wider Erwarten steigenden Inflationsraten profitieren Immobilien automatisch. Bei Deflation und neuen Niedrigstzinsen profitieren diese Titel als Anleiheersatz.

- China-Wachstum dürfte sich weiter abschwächen. Offiziellem Wachstumsziel von ca. 7% für 2015 steht der Li Keqiang-Indikator, der das Wachstum der Kredite, das Anziehen der Elektrizitätsproduktion und die Steigerung im Eisenbahn-Güterverkehr misst, entgegen. Nach diesem nur 2-3% Wachstum. Die Wachstumsimpulse für die Weltwirtschaft dürften damit schwächer werden, was - auch international - nicht negativ für die Aktienkurse sein muss.

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