Der jüngste Bericht des Weltklimarats IPCC warnt eindringlich: Infolge der vom Menschen gemachten Erderwärmung schmelzen die Eisflächen vom Himalaya bis zur Antarktis immer schneller. Inseln, Küsten- und Hochgebirgsregionen sind massiv bedroht. Sturmfluten und starke tropische Wirbelstürme werden künftig häufiger und intensiver auftreten, so die Prognose. Der Klimaschutz müsse wesentlich verstärkt werden, fordern die Wissenschaftler des IPCC. Die globale Erd­erwärmung bis zum Jahr 2100 im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf nur zwei Grad Celsius zu begrenzen reiche nicht mehr aus.

Aus der Notwendigkeit, den Ausstoß von Treibhausgasen, insbesondere von CO2 zu reduzieren, resultieren Chancen. Sie lassen sich mit dem LBBW Global Warming nutzen. Der mit Note 1 beurteilte Fonds erfreut sich seit Auflage im Jahr 2007 stetiger Mittelzuflüsse und weist mittlerweile ein Volumen von 94 Millionen Euro auf. Seit Jahresanfang legte er um 23 Prozent zu, in den vergangenen drei Jahren erzielte er 39 Prozent Plus.

"Wir investieren in Unternehmen, deren Produkte der Erderwärmung entgegenwirken beziehungsweise die Folgen mildern", erklärt Manager Christoph Keidel. Der Technologiekonzern Linde zum Beispiel stellt Luftzerlegungsanlagen her, die Sauerstoff von Stickstoff trennen. Diese ermöglichen es Stahlherstellern wie ArcelorMittal, den Betrieb von Kohle auf Wasserstoff umzustellen. "C02-Emissionen lassen sich so verringern, die Energieeffizienz steigt", sagt Keidel. Das Schweizer Unternehmen Sika wiederum produziert chemische Additive für die in hohem Maße CO2 verursachenden Zementhersteller. Dank der Zusatzstoffe benötigen sie weniger Ressourcen zur Fertigung von Beton.

Mit gutem Beispiel voran


Einen wesentlichen Beitrag zur Treibhausgasreduzierung werde auch die Elektromobilität leisten, sagt der Manager. Im Portfolio finden sich jedoch keine Hersteller von Elektroautos. Keidel investiert stattdessen in Unternehmen, die die zum Batterie- und Fahrmanagement notwendigen Speicherchips produzieren. Auch die Hersteller von Windkraftanlagen sind für Keidel aktuell kein Kauf: Den Unternehmen falle es aufgrund des starken Wettbewerbs derzeit schwer, Geld zu verdienen. Insgesamt besteht das Portfolio aus 70 Titeln. US-Werte sind mit rund 63 Prozent gewichtet. Auf deutsche und Schweizer Werte entfallen je sieben Prozent. Allen Unternehmen im Portfolio gemeinsam ist: "Sie halten selbst den CO2-Ausstoß niedrig", sagt Keidel.