Fonds die in jeder Marktphase steigen, die gibt es nicht. Und das früher erfolgreiche Konzept, Aktien mit Anleihen zu mischen, um die Schwankungen auszugleichen, funktioniert aufgrund der Nullzinspolitik nicht mehr. Daher haben sich die Investmentboutique LORIAC Low Risk Asset Control und Strategiegeber Jürgen Dumschat daran gemacht, vermögensverwaltende Fonds genau zu untersuchen. Dumschat hat analysiert, wie sich die Fonds in unterschiedlichen Marktphasen verhalten. Er nennt sein Konzept Mehrwertphasen-Modell. Als Mehrwertphase definiert Dumschat den Zeitraum, in dem ein Fonds spätestens 90 Kalendertage nach dem letzten Höchststand einen neuen historischen Höchststand markiert. Ist dies nicht der Fall, so beginnt eine Verlustphase, von deren Tiefpunkt aus die Aufholphase startet, in der zunächst Verluste wieder aufgeholt werden müssen, ehe eine neue Mehrwertphase beginnt. "Denn nur in diesen Phasen verdienen Anleger Geld", sagt Dumschat.

Gesteuert wird Mehrwertphasen Balance UI nach der Mehrwertphasen-Strategie, bei der darauf geachtet wird, dass sich Verlust-, Aufhol- und Mehrwertphasen in bestimmten Marktszenarien wechselseitig überlagern. Zu seinem Auswahluniversum zählen neben bekannten Misch- beziehungsweise Multi-Asset-Fonds ausdrücklich auch alternative Anlagestrategien wie etwa Long/Short Equity, Global Macro und Managed Futures bis hin zu Volatilitäts-Optionsprämienkonzepten. Großer Wert wird von Dumschat auf die Streuung historischer Verluste der einzelnen Zielfonds auf der Zeitachse gelegt. Angestrebt wird eine Verlustakzeptanz für den Fonds, die in der Regel zehn Prozent (vom letzten Höchstwert des Anteilspreises aus berechnet) nicht übersteigen soll. Die Volatilität des Dachfonds soll im Bereich von vier bis sechs Prozent liegen. Zum Start soll das Fondsportfolio 24 Fonds umfassen. Eine Ausweitung auf bis zu 30 Zielfonds ist denkbar.

Die Idee ist grundsätzlich gut. Allerdings ist der Fonds wie alle Dachfonds recht teuer. Ob die Mehrwertphasen auch einen Mehrwert für Anleger bringen, bleibt daher abzuwarten.