Die Welt ist auf der Suche nach Rendite. Während man in Japan, Deutschland oder der Schweiz Geld draufzahlt, wenn man in Anleihen investiert, gilt dies in China nicht. Für Hayden Briscoe, Rentenchef für die asiatisch-pazifische Region bei der UBS, ist China daher einer der attraktivsten Rentenmärkte weltweit. Auch laut Blackrock bieten die Anleihen ein Renditeniveau, das im derzeitigen Niedrigzinsumfeld anderswo schwer zu finden ist.

Zudem werden laut dem UBS-Experten nun chinesische Anleihen auch vom Indexanbieter FTSE aufgenommen. Im vergangenen Jahr hatten schon Bloomberg und J.P. Morgan bekannt gegeben, dass die Anleihen des zweitgrößten Rentenmarkts der Welt in ihre Indizes aufnehmen. Laut dem UBS Rentenexperten Briscoe werden die Gewichtungen in den Indizes erst einmal rund fünf bis sechs Prozent betragen. Dadurch würden laut Briscoe allein durch Indexfonds rund 500 Milliarden US-Dollar in chinesische Anleihen fließen.

Allerdings würden nun auch Zentralbanken und die Staatsfonds in China-Bonds investieren müssen. Laut UBS könnten dadurch drei Billionen Dollar in China-Anleihen fließen. Für Briscoe ist das die größte Änderung in der Geschichte der Rentenmärkte. Neben den vergleichsweise hohen Zinsen von rund drei Prozent, die China-Bonds abwerfen, sieht Briscoe insbesondere in der geringen Korrelation zu anderen Anleihemärkten und negativen Korrelationen zu den großen Aktienmärkten einen weiteren Vorteil.

"Zumal die meisten anderen Anleihemärkte weltweit fast eine Korrelation von eins haben", sagt der Bond-Experte. Und zu guter Letzt geht Briscoe davon aus, dass die Indexgewichtungen in den kommenden fünf Jahren auf zehn bis 20 Prozent steigen werden.