Mit über 23 Prozent Gewinn seit Jahresanfang zählt der HWB Portfolio Plus V (ISIN: LU 017 389 963 3) 2019 zu den besten in seiner Kategorie. HWB-Vorstand Carsten Salzig zu den Gründen für diese Performance.

€uro am Sonntag: Wie lautet die Anlagestrategie des Fonds?

Carsten Salzig:

Der HWB Portfolio Plus investiert grundsätzlich in Aktien und Wandelanleihen aus den Industrieländern, und zwar weltweit. Wenn es die gesamtwirtschaftliche Fiskal- und Wirtschaftspolitik erfordert, dürfen wir auch einen Teil des Fondsvermögens in Edelmetalle wie Gold und Silber über UCITS-konforme Wertpapiere investieren. Dies ist derzeit aufgrund der exorbitanten Verschuldung der Regierungen der Fall.

Wie gehen Sie bei der Auswahl der Aktien vor?

Die Aktienauswahl erfolgt nach unseren strengen Auswahlkri­terien, welche darüber hinaus auch laufend anhand der Quartalszahlen und -bilanzen überprüft werden. Diese sind vor allem: ständiges, schnelles Umsatz- und Gewinnwachstum sowie ein gesundes Eigenkapital der Unternehmen. Wir investieren normalerweise nicht mehr als zwei Prozent des Fondsvermögens in eine Aktie beziehungsweise eine Wandelanleihe. Aktuell hält der Fonds 83 Aktien und Wandel­anleihen, von denen nur drei Werte über zwei Prozent ­gewichtet sind.

Wie selektieren Sie Anleihen?

Die Wandelanleiheselektion erfolgt grundsätzlich analog zur Aktienselektion. Die den Wandelanleihen zugrunde liegenden Aktien müssen also ebenfalls unseren strengen Anlagekriterien entsprechen, wobei ein hohes Eigenkapital beziehungsweise eine niedrige Unternehmensverschuldung bei der Auswahl für uns noch wichtiger ist. Wenn die Wandelanleihe nun noch eine niedrige Wandlungsparität und dazu noch möglichst eine po­sitive Rendite auf Endfälligkeit aufweist, präferieren wir aus Sicherheitsgründen die Wandelanleihe gegenüber der zugrunde liegenden Aktie.

Auf welchem Wege erfolgt die Aufteilung des Portfolios?

Wir investieren grundsätzlich etwa zwei Drittel des Fondsvermögens in Aktien und etwa ein Drittel in Wandelanleihen und Edelmetalle. Letztere sind derzeit mit 11,3 Prozent in Gold- und Silber-ETCs gewichtet.

Weshalb schneidet der Fonds gerade in diesem ja eher schwierigen Anlagejahr so gut ab?

In der positiven Markttendenz der ersten vier Monate konnten wir mit unserem auf rein fun­damentalen Unternehmensdaten basierenden Stockpicking punkten: Angeführt von Einzelwerten wie Lam Research, Patrick Industries oder Microchip Technology Inc. setzte unser Aktien- und Wandelanleiheportfolio die Marktvorgaben überdurchschnittlich gut um. In den schwierigen Sommermonaten machte sich unsere flexible Steuerung der Anlagequoten bezahlt, indem wir die Verluste an den weltweiten Kapitalmärkten ab Ende Juli deutlich abfedern konnten.

Wie viel Rendite darf man vom Fonds im Schnitt erwarten?

Da die Aktienanlagen des Fonds ein Gewinnwachstum zwischen fünf bis zehn Prozent per annum aufweisen, sollte logischerweise auch der HWB Portfolio Plus eine zukünftige Gesamt­rendite von mindestens fünf Prozent im Jahr erzielen. Allerdings wollen und dürfen wir zu diesem Thema keine Performancegarantie oder ein Renditeversprechen abgeben.

Spielen Argentinien-Anleihen im Fonds wie früher eine Rolle?

Nach langen und zähen Gerichts­prozessen und Pfändungen konnten wir die Ansprüche gegen Argentinien im Jahr 2018 in den USA endgültig durchsetzen. Für Kunden, die von Anfang an dabei waren und all die Jahre durchgehalten haben, hat sich diese Strategie ausgezahlt. Da wir für unsere ersten Anleihen etwa 16 Prozent vom Nennwert gezahlt und schließlich circa 160 Prozent nach Abzug der Anwaltskosten erlöst haben, sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Da die neuen Anleihen Argentiniens mit einer sog. CAC (Collective Action Clause) aus­gestattet sind, sind solche Anleihen für uns heute tabu. Allerdings halten wir aktuell 4,29 Prozent notleidende Venezuela-­Anleihen ohne diese CAC.