Aktiv gemanagte Fonds haben in der Anlegergunst starke Konkurrenz durch Indexfonds bekommen. Nicht nur, dass die passiven Vehikel mit günstigeren Gebühren daherkommen. Auch ihre Wert­entwicklung ist oft besser als bei den aktiven Rivalen.

Neue Erkenntnisse dazu liefert die Ratingagentur Morning­star. Seit Sommer 2017 vergleichen die Experten die Performance von aktiven und passiven Portfolios. Die jüngste Unter­suchung ergab nun, dass im vergangenen Jahr immerhin 37 Prozent der aktiv verwalteten Aktienfonds die passive Konkurrenz übertrumpfen konnte. Bei den Rentenfonds waren es lediglich 27 Prozent.

Eine besonders gute Leistung in der Gruppe der Aktienfonds lieferten die aktiv gemanagten Portfolios für britische Standardwerte. Dort lag die Outperformance-Quote im vergangenen Jahr bei 60 Prozent.

Den Grund sieht Morningstar- Analyst Ali Masarwah in der Tatsache, dass die aktiven Fonds in großem Stil kleinkapitalisierte Aktien, die nicht im Index FTSE 100 vertreten sind, beimischen. Bei diesen Werten gab es im vierten Quartal 2019 eine Art ­Erleichterungsrally, die den aktiven Portfolios, nicht aber den Indexfonds zugutekam.

Aus einem ähnlichen Grund legten auch aktive Fonds für deutsche Standardwerte 2019 eine ordentliche Bilanz hin. Ihre Outperformance-Quote lag bei 44 Prozent. Im Schnitt mischen aktive Fondsmanager ihren Deutschland-Portfolios 20 Prozent Nebenwerte bei. Und die hatten im vierten Quartal 2019 ebenfalls einen guten Lauf.

Eines wurde auch in dieser Untersuchung wieder klar: Im Zeitverlauf sinkt die Erfolgsquote von aktiv verwalteten Portfolios deutlich. Im Fall von Aktienfonds heißt das: Während aufs Jahr gesehen 37 Prozent von ihnen die passive Konkurrenz übertrafen, gelang das auf Sicht von 15 Jahren nur noch 17 Prozent. So fallen auch Fonds für britische und deutsche Standardwerte über 15 Jahre deutlich ab. Ihre Outperformancequote: 28 bzw. 25 Prozent.