Schon bald könnte Bulgarien dem Euro beitreten. Für das Land wäre das ein Meilenstein – und auch seine Staatsanleihen würden davon profitieren. Schnelle sichern sich hohe Rendite.

Bulgarien befindet sich in diesem Jahr in einer entscheidenden wirtschaftlichen und politischen Übergangsphase. Nach Jahren politischer Instabilität, die von häufigen Regierungswechseln und einer tiefen Vertrauenskrise geprägt waren, wurde zu Beginn des Jahres eine Dreierkoalition gebildet, die das Land in ruhigeres Fahrwasser führen will. Die neue Regierung aus drei unterschiedlichen Blöcken muss das Vertrauen internationaler Investoren zurückgewinnen und dringend benötigte Strukturreformen umsetzen.

Die bulgarische Wirtschaft zeigt sich trotz der politischen Unsicherheiten relativ robust. Für dieses Jahr erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) ein Wachstum des bulgarischen Bruttoinlandsprodukts von 2,5 Prozent. Dies ist vor allem auf die steigende Binnennachfrage, wachsende Reallöhne und eine positive Dynamik im Export- und Tourismussektor zurückzuführen. Die Arbeitslosenquote liegt stabil bei rund vier Prozent, was auf einen gesunden Arbeitsmarkt hinweist.

Der Euro kommt

Nun soll Bulgarien bald den Euro einführen dürfen. Wirtschaftlich erfüllt das Land viele der dafür notwendigen Maastricht-Kriterien problemlos. Die Staatsverschuldung liegt bei rund 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und damit weit unter der zulässigen Höchstgrenze von 60 Prozent. Auch das Haushaltsdefizit bleibt mit dem für 2025 geplanten Wert von exakt drei Prozent im Rahmen. Die nationale Währung Lew ist fest an den Euro gekoppelt – seit Jahren hält sich der Wechselkurs stabil. Auch bei den langfristigen Zinsen nähert sich das Land dem Niveau der Eurozone an.

Einzig die Inflation hatte sich zuletzt als Stolperstein erwiesen. Sie lag viele Jahre über der erlaubten Schwelle und zwang die Regierung dazu, die geplante Euro-Einführung bereits zweimal zu verschieben. Zuletzt verzeichnete Bulgarien nun aber eine Inflationsrate von 2,5 Prozent – und damit innerhalb des zulässigen Rahmens. Experten prognostizieren zudem in den kommenden Jahren eine weiter sinkende Inflationsrate.

Neue Staatsanleihe

Für Bulgarien wäre der Euro Beitritt ein Meilenstein. Und er würde bulgarische Staatsanleihen sicherer machen und ihre Attraktivität für internationale Investoren erhöhen. Die Papiere bieten ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis – wie der neue, bis 2038 laufende Bond.

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Foto: Börsenmedien AG