Aktuell arbeite ich als Angestellter, verdiene gut und bin privat krankenversichert. Ich überlege, mich mit Anfang 50 zur Ruhe zu setzen und Privatier zu werden. Ich würde gern privat versichert bleiben. Geht das oder muss ich in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln?

€uro am Sonntag: Grundsätzlich gilt: Wer genug Geld angespart hat, um sich als Privatier zur Ruhe zu setzen, kann weiterhin Mitglied in der privaten Krankenversicherung bleiben. Allerdings nimmt die Höhe der Versicherungsprämien mit dem Alter zu. Verbraucherschützer raten, im Vorhinein genau zu kalkulieren, ob man sich die Prämien auf Dauer auch wirklich leisten kann. Wenn im Alter das Geld knapp wird, bleibt sonst nur die Möglichkeit, in den Standardtarif zu wechseln, der im Schnitt 250 Euro pro Monat kostet. So bleibt man zwar privatversichert, ist aber de facto nicht besser gestellt als gesetzlich Versicherte.

Ein Wechsel von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung im fortgeschrittenen Alter (ab 55 Jahren) ist nur in absoluten Ausnahmefällen möglich. In der Regel gibt es bei unveränderten Lebensverhältnissen kein Rückkehrrecht.

Die Entscheidung zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung sollten Versicherte daher nicht auf die leichte Schulter nehmen. Experten raten dazu, im Vorfeld mit dem Versicherungspartner die verschiedenen Tarife zu besprechen. Privatversicherte können beispielsweise recht flexibel die Höhe der Selbstbeteiligung und den Leistungsumfang verändern. Auch wenn sich die Lebenssituation ändert (Familiengründung, Scheidung) kann sich ein Wechsel lohnen.