Seit einigen Tagen liegen Gerüchte rund um eine Kooperation der Sparkassen und Payback in der Luft, die Nutzern bares Geld einbringen könnte. Das müssen Sie jetzt dazu wissen.

Millionen Sparkassen-Kunden sollen mit ihrer Girocard bald auch Payback-Bonuspunkte sammeln können: Nach monatelangen Verhandlungen ist eine Zusammenarbeit der Sparkassen-Finanzgruppe mit dem Bonussystem so gut wie besiegelt.

"Wir glauben, dass durch die Kooperation dieser zwei großen Player im Markt für unsere Kunden erhebliche Vorteile entstehen können - deswegen machen wir das jetzt", sagte ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) am Donnerstag auf Anfrage. Zuvor hatte der Branchennewsletter "Finanz-Szene" berichtet. Demnach könnte die Kooperation in den kommenden Tagen vertraglich besiegelt werden.

Payback-Kooperation kann bares Geld einbringen

Payback-Nutzer können bei Einkäufen bei etwa 700 Partnerunternehmen wie Tankstellen, Drogerie- und Supermärkten Bonuspunkte sammeln, um diese später gegen Prämien oder Gutscheine einzutauschen. Wer gleichzeitig Kunde einer Sparkasse ist, muss dafür künftig nicht seine Payback-Karte dabei haben. Die Punkte werden dann automatisch gutgeschrieben, wenn mit der Girocard gezahlt wird. Dies kann also für Sparkassen-Kunden bei vielen Einkäufen bares Geld bedeuten.

Unumstritten sind solche Bonussysteme aber nicht: Verbraucherschützer warnen regelmäßig davor, nicht zu viele persönliche Daten für etwas Rabatt preiszugeben und somit zum "gläserne Kunden" zu werden.

Einen Rückschlag gab es für Payback Anfang 2023: Der Handels- und Touristikkonzern Rewe kündigte seinerzeit an, zum Ende des kommenden Jahres die Kooperation mit Payback zu beenden. Rewe werde dann "andere und/oder eigene Wege gehen". Nach früheren dpa-Informationen will der Handelsriese ein eigenes Kundenbindungsprogramm aufbauen. Rewe erhielte damit direkteren Zugriff auf Kundendaten und größere Möglichkeiten für eine Individualisierung seiner Angebote.

Die Lücke bei Payback füllt Deutschlands größer Lebensmittelhändler Edeka, der dort im März 2025 einsteigen will. Aktuell ist der Edeka-Verbund mit den Tochterunternehmen Netto und Marktkauf noch Partner der sogenannten Deutschlandcard, mit der ebenfalls Bonuspunkte gesammelt werden können.

Banken und Sparkassen wollen Girocard attraktiver machen

Die Payback-Initiative der Sparkassen reiht sich ein in die Bemühungen von Banken und Sparkassen, das bargeldlose Bezahlen nach dem von der Corona-Pandemie beflügelten Aufwärtstrend noch attraktiver zu machen. Zahlen der Deutschen Kreditwirtschaft zufolge beglichen Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland im ersten Halbjahr des laufenden Jahres rund 3,65 Milliarden Mal Einkäufe mit der Girocard. Das waren 15 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten 2022.

"Die deutschen Banken und Sparkassen wollen mit dem Rückenwind der hohen Akzeptanz die Entwicklung neuer Lösungen rund um die Girocard beschleunigen", hatte Euro Kartensysteme als Dienstleister der Branche im August mitgeteilt. Es werde zum Beispiel gemeinsam mit Handelspartnern an einem digitalen Kassenbon gearbeitet. Im Mittelpunkt vieler Entwicklungen stehe die digitale Girocard in Smartphone oder Smartwatch, hatte Euro Kartensysteme erklärt: "Sie soll beispielsweise um die Möglichkeit für Zahlungen in Apps erweitert werden."

Mit Material von dpa-afx

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