Fallen die Kurse 2023 nach einem harten Börsenjahr weiter? Oder hellt sich der Horizont für Anleger trotz der jetzigen Krisen womöglich auf? Top-Experten beantworten exklusiv die Fragen unserer Leser zu Aktien, ETFs, Gold, Kryptos – und nennen ihre Favoriten.

Sie haben nachgefragt – wir haben die Antworten. Von Robert Halver, Marcus Poppe, Philipp Vorndran, Michael Reuss bis hin zu Anton Götzenberger: Die Experten haben Ihre Fragen beantwortet.

LESERFRAGE: Die Notenbanken erhöhen die Zinsen, das ist schlecht für die Aktienkurse. Wie lange geht das noch und wann könnte denn ein günstiger Zeitpunkt kommen, um in den Aktienmarkt einzusteigen?

ROBERT HALVER: Ich könnte mir vorstellen, dass die US-Notenbank im Januar noch mal um 50 Basispunkte anhebt und im März dann der Leitzins-Peak da ist und Schluss ist mit den Erhöhungen. Am nächsten Tag zu kaufen wäre zu spät, die Börse bezahlt immer die Zukunft, also muss man das früher machen. Die US-Notenbank ist überdies weitaus wichtiger für die Finanzwelt als etwa die Europäische Zentralbank (EZB). Selbst wenn Frau Lagarde sagt, dass sie die Zinsen weiter anheben will und düstere Zins- und Inflationsprognosen abgibt. Auch die Liquiditätsverknappung der EZB ab März von 15 Milliarden Euro im Monat ist im Prinzip Peanuts. Die US-Fed bleibt entscheidend. Ich würde jetzt langsam anfangen zu kaufen. Das Motto ist für mich 2023: geläuterter Optimismus.

LESERFRAGE: Ukraine-Krieg, Inflation, steigende Zinsen — die Lage an den Aktienmärkten kommt mir noch sehr unsicher vor. Soll ich verkaufen?

Philipp VORNDRAN: Auch wenn die ökonomischen oder politischen Rahmenbedingungen derzeit nicht besonders positiv ausfallen, führt an Aktien unseres Erachtens kein Weg vorbei. Oder andersherum: Ohne Aktien wird es schwierig, die Kaufkraft eines Vermögens langfristig zu erhalten. Wie hoch der Aktienanteil eines Anlegers letztlich sein sollte, hängt von dessen Risikobereitschaft und dem Anlagehorizont ab. So oder so empfehlen wir Privatanlegern, in Fonds zu investieren, in aktiv gemanagte und/oder Indexfonds, um den Aktienanteil möglichst breit zu streuen. Den meisten dürfte es vermutlich schwerfallen, die Gewinnaussichten einzelner Unternehmen einigermaßen präzise abzuschätzen.

Wie gefährlich das Rezessionsrisiko ist, welche Rolle der Russland-Ukraine-Krieg an der Börse spielt, ob ein Crash droht und viele weitere Fragen beantworten Ihnen unsere Experten in der neuen Ausgabe von €uro am Sonntag.

Zur neuen Ausgabe

Weitere Themen im Heft:

Die Crux mit der Disziplin
Die Industrie wuchs jahrelang, bis Corona den Aufschwung beendete. Nach einem Übergangsjahr ist die Branche fit für das Comeback (S.28)

Auf der Überholspur
Die Hersteller von Computerspielen kämpfen mit sinkenden Umsätzen. Dabei ist die Branche zugleich Innovationstreiber und Wachstumsmarkt. Wo sich Chancen bieten (S.30)

Besser als gedacht
Gold verbucht für 2022 ein leichtes Minus. Doch die Aufholjagd zum Ende des Jahres beeindruckt und macht Hoffnung auf mehr (S.34)

Im Süden ganz oben
Irgendwann müssen die Preise doch sinken, so das Kalkül vieler, die in Bayerns Metropole kaufen wollen. Doch bestenfalls bleiben die Preise stabil (S.36)

Wenn die Kanonen donnern
2022 war dieser Rüstungskonzern der größte Gewinner im HDAX. Warum Börsianer die Aktie der Düsseldorfer weiter auf dem Vormarsch sehen (S.44)

Lesen Sie die neue Ausgabe direkt im Kennenlern-Abo zum Vorteilspreis:

12 digitale Ausgaben €uro am Sonntag für 36,00 Euro statt regulär 53,88 Euro.

€uro am Sonntag zum Vorteilspreis

Foto: Börsenmedien AG