Fallende Zinsen können ganze Branchen beflügeln – vom Konsum bis zum Bauen. Ein Top-Player steht bereit, vom nächsten Fed-Schritt überproportional zu profitieren. Wer sonst noch zu den heimlichen Gewinnern zählt.
Die Ampeln stehen auf Grün: Die US-Notenbank signalisiert Bereitschaft zur Lockerung, und der Markt erwartet zeitnah einen ersten Zinsschritt nach unten, mit Aussicht auf weitere Impulse bis zum Jahresende. Historisch folgten auf solche Phasen häufig eine Belebung am Arbeitsmarkt, eine anziehende Konsumnachfrage und frischer Schwung für Bau- und Immobilienaktivitäten.
Genau diese Kettenreaktion nährt die Fantasie für steigende Bewertungen und bessere Finanzierungsbedingungen quer durch zahlreiche Sektoren. Schon jetzt zeigt sich eine Tendenz: Mit sinkenden Hypothekenzinsen sind die Neubaubeginne wieder leicht gestiegen; eine weitere Entspannung am Zins- und Arbeitsmarkt dürfte die Dynamik zusätzlich erhöhen und damit Einzelhändler, Banken sowie Bau- und Immobilienkonzerne in die Poleposition rücken.
JP Morgan und die Zinswende: Jetzt wird’s spannend
Unter den möglichen Gewinnern der Zinswende ragt ein Name besonders heraus: JP Morgan. Die größte US-Bank ist in vier tragenden Geschäftsbereichen zu Hause – Privatkundengeschäft, Firmenkundengeschäft, Investmentbanking und Vermögensverwaltung – und trifft damit den Nerv dessen, was eine Lockerungsphase an den Finanzmärkten auslöst. Wenn Kreditzinsen sinken, wächst die Nachfrage sowohl bei Konsumenten als auch bei Unternehmen, während sich das Ausfallrisiko tendenziell entspannt. Für das Asset-Management ist ein Umfeld fallender Renditen sicherer Anlagen oft der Startschuss für Umschichtungen in renditestärkere Investments, was die Gebührenbasis verbreitert. Gleichzeitig beleben niedrigere Zinsen und bessere Liquiditätsbedingungen das Kapitalmarktgeschäft – von Emissionen bis hin zu Handel und Beratung. Flankiert wird dieses Setup durch erwartete regulatorische Erleichterungen bei Kapitalanforderungen, die die Kreditvergabe zusätzlich befördern könnten. In Summe entsteht ein breiter Rückenwind, der den bereits eingeschlagenen Aufwärtstrend untermauern kann.

Das Umfeld trägt jedoch nicht nur Banken. Der Effekt günstigerer Finanzierungskosten strahlt in den Konsum aus, wo vor allem hochpreisige Anschaffungen, die oft über Ratenkredite abgewickelt werden, neuen Schub erhalten. Mit Blick auf das saisonal wichtige Jahresende kann das den Takt im Elektronikhandel deutlich vorgeben. Parallel dazu öffnet eine sinkende Hypothekenlast den Weg für mehr Transaktionen und Projekte im Wohnungsbau. Größere Anbieter profitieren hier doppelt: Sie verteilen Fixkosten auf höhere Stückzahlen und refinanzieren Projektpipelines zu besseren Konditionen – ein klassischer Hebel in Niedrigzinsphasen, der die Bewertungsmultiplikatoren nach oben ziehen kann.
Alle Zinsgewinner, inklusive konkreter Kennzahlen, Kursziele und Stoppmarken sowie klaren Einordnungen finden Sie in der neuen Ausgabe von BÖRSE ONLINE.
Sichern Sie sich die Ausgabe am besten direkt im Aktionsabo: 3 Ausgaben für nur 9,90 €statt 20,40 €. Sie profitieren von exklusiven Aktientipps sowie fundierten Branchenanalysen und sparen dabei über 50 Prozent!