Der Crash-Monat Oktober ist fast vorbei. Und ein starker Kursrutsch wie in den Jahren 1929, 1987 und 2008 ist ausgeblieben. Die Hoffnung vieler Börsianer auf bald abebbende Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed stützt die Kurse an der Wall Street. Doch ein Charttechnik-Experte sieht unheilvolle Parallelen zu den Crash-Jahren und bezieht sich dabei auch auf den Mond-Kalender.

Immer mehr Stimmen sehen angesichts der globalen Gemengelage dunkle Wolken über den Aktienmärkten aufziehen. Michael Burry, der als Investor durch das Buch und den Film "The Big Short" berühmt wurde, glaubt es, der Schweizer Börsen-Guru Marc Faber ebenfalls. Auch Jim Rogers, neben George Soros Mitgründer des legendären Quantum-Fonds, sieht großes Unheil nahen. In dieser Woche warnte auch Nouriel Roubini erneut vor einer Mega-Krise. In seinem neuen Buch "MegaThreats" nennt "Dr. Doom" zehn Mega-Gefahren, die den Beginn einer Ära des Chaos einleiten könnten. Ohne viel Glück, nahezu einmaliges Wirtschaftswachstum und ziemlich unwahrscheinliche internationale Kooperationen sei die "Mutter aller Krisen" unvermeidbar.

Steht "Die Mutter aller Crashs" bevor?

Zu den 'Berufs-Pessimisten' zählt sich Frank Schuh nicht. Der Betreiber des YouTube-Kanals "Elliott-Waver Live" will sich auch nicht als Untergangs-Prophet verstanden wissen. Doch seine jüngste Analyse der Dow Jones Zukunft macht zumindest nachdenklich. Im YouTube-Video "Die Mutter aller Crashs ab dem 25. Oktober 2022?" sieht Schuh "Anzeichen eines Jahrhundert-Crash in Oktober/November" – also unmittelbar bevorstehend.

Der Chart-Anaylst bezieht sich vor allem auf die Elliott-Wave-Theorie. Demnach befindet sich der US-Leitindex Dow Jones Industrials gerade in Welle C eines breit angelegten Abschwungs. Das "breit" ist wörtlich zu nehmen. Er zieht nämlich einen 45-Jahres-Zyklus heran, der in den kommenden Wochen endet. Demnach könnte der Dow Jones in den kommenden Wochen (noch im November) mindestens unter die 28.000-Punkte-Marke fallen.

Screenshot: Elliott-Waver Live/ YouTube
Dow Jones seit Ende 2017 – inkl. Elliott-Wave-Linien

Mond-Kalender mit auffälligen Parallelen

Frank Schuh bezieht sich bei seiner Analyse vom 16. Oktober 2022 noch auf eine Studie von Christopher Carolan aus dem Jahr 1998. Demnach fanden alle großen Börsen-Crashs der Vergangenheit an den gleichen Tagen des Mond-Kalenders statt.  Die Studie untersucht das statistische Phänomen der Herbst-Paniken. Nahezu alle großen Crashs haben nämlich im Oktober stattgefunden – so der "schwarze Donnerstag 29. Oktober 1929, der "schwarze Montag" am 19. Oktober 1987 und der 28. Oktober 1997 (Crash im Hang Seng Index). Alle drei Ereignisse fanden zudem am gleichen Tag des Mond-Kalenders statt.

Insgesamt nennt Schuh noch weitere Kriterien und Voraussetzungen, die allesamt erfüllt sein müssen, um einen massiven Crash auszulösen. Dazu gehören bestimmte Planeten-Konstellationen wie etwa die "Mars-Uranus-Opposition", das "Saturn-Uranus-Quadrat" und eine Sonnenfinsternis. Letztere gab es partiell am 25. Oktober. Im direkten Umfeld dieser "dunklen Tage" fanden die großen Kursstürze der Vergangenheit statt. Und auch in diesem Jahr könnte es um den kommenden Vollmond (Blutmond am 8. November 2022) zu einem Crash kommen.

Frank Schuh distanziert sich von der Astrologie und weist im Video explizit darauf hin, dass er kein Crash-Prophet und auch kein Astrologe sei. Seine jüngsten Elliott-Wellen-Analysen deuten aber alle auf weiter fallende Kurse hin. Und auch das Zusammentreffen der fünf früheren Faktoren stimmt vorsichtig. Ein "perfekter Sturm" könnte folgen...

Fazit

In unregelmäßigen Abständen gibt es immer wieder Crash-Prognosen, die – wenn sie häufig genug wiederholt werden – manchmal auch eintreten. Fakt ist, dass die US-Konjunktur vor einem spürbaren Abschwung steht, der von den kräftigen, Inflation-bekämpfenden Zinserhöhungen der US-Notenbank beeinflusst wird. Die Ergebnisse der Konzerne zum dritten Quartal zeigen Licht und Schatten. Massive Verkäufe lösten sie lediglich bei einzelnen Unternehmen aus.

Da die Fed ihre Zinsschritte künftig abmildern könnte, insbesondere wenn die Inflationsraten weiter rückläufig sind, würden die Aktienmärkte weitere Hoffnung auf ein Ende des Krisen-Szenarios schöpfen. Und daran werden wohl weder Mond, noch Mars oder Uranus viel ändern können. Aktien-Verkäufe in großem Stil sind jedenfalls aktuell nicht angebracht.