Trotz aller globalen Krisen werden deutsche Unternehmen 2023 mehr Geld ausschütten als jemals zuvor. Allein die 110 Konzerne aus DAX, MDAX und SDAX verteilen fast 65 Milliarden Euro. BÖRSE ONLINE stellt die besten Dividenden-Aktien vor

Krise? Welche Krise? Nimmt man die Dividenden zum Maßstab, geht es den Aktionären deutscher Unternehmen so gut wie nie zuvor. Nach Berechnungen der Dekabank werden allein die DAX-Konzerne in diesem Jahr 54,9 Milliarden Euro ausschütten. Das sind 3,6 Milliarden mehr als im Jahr 2022, erklärt Joachim Schallmayer, der bei Deka das Ressort Kapitalmärkte und Strategie verantwortet.

Rechnet man die Ausschüttungen aus den Nebenwerte-Barometern MDAX und SDAX hinzu, steigt die Dividendensumme der 110 deutschen Indextitel auf etwa 65 Milliarden Euro — und das ohne den VW-Effekt. Volkswagen hatte wegen des Porsche-Börsengangs eine Sonderausschüttung von 9,6 Milliarden Euro an die Aktionäre ausgekehrt. Da diese bereits bezahlt ist, fließt sie nicht in die Rechnung mit ein.

Riesige Dividenden in Deutschland

Auch Hapag-Lloyd, das Unternehmen, das im vergangenen Jahr am meisten Geld an die Anleger ausgeschüttet hat, ist in der Statistik für die 110 HDAX-Werte nicht erfasst. Das Unternehmen ist in keinem Index mehr enthalten, da die Quote der frei handelbaren Aktien, der sogenannte Free Float, nur noch bei etwa 3,3 Prozent liegt. Der Reedereikonzern dürfte auch 2023 wieder zu den Top-Dividendenzahlern gehören. Da die Gewinnsituation es hergibt, schätzt die Redaktion die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr auf etwa 50 Euro je Aktie, was einer Ausschüttungssumme zwischen 8,7 und 8,8 Milliarden Euro entspricht.

Nur VW zahlt wegen der Sonderausschüttung mehr. Inklusive der regulären Dividende aus dem operativen Geschäft dürften die Wolfsburger fast 14 Milliarden Euro verteilen. In der DAX-Indexfamilie erwartet die Redaktion auf den Folgeplätzen Mercedes-Benz mit 5,4 Milliarden und Allianz (4,6 Milliarden).

Steigende Gewinne bei deutschen Aktien

Die Ausschüttungen speisen sich fast ausschließlich aus Gewinnen, nicht aus Sondereffekten. „Die DAX-Konzerne haben 2022 so viel Geld verdient wie noch nie“, sagt Deka-Stratege Schallmayer. Positiv bewertet er vor allem, dass die Gewinne bereits seit 2019 stärker ansteigen als die Dividenden. Nach Berechnung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY haben die DAX-Konzerne ihren operativen Gewinn in den ersten neun Monaten des Jahres um fast fünf Prozent gesteigert. Ohne Beiersdorf, Henkel und Symrise, die ihren Gewinn nur halbjährlich ausweisen, stieg das operative Ergebnis (Ebit) im DAX 40 in den Monaten Januar bis September von 128 auf 134 Milliarden Euro.

Damit liegt Deutschland im globalen Trend. Laut einer Untersuchung der Fondsgesellschaft Janus Henderson Investors übertreffen die Dividenden weltweit inzwischen wieder das Vor-Pandemie-Niveau. Wesentlich dazu beigetragen haben die Banken, die vom steigenden Zinsniveau profitieren, aber auch die Automobilindustrie: „Drastisch gestiegene Autopreise und eine Verbesserung des Absatzmixes hin zu margenstärkeren Fahrzeugen haben den Volumenrückgang mehr als ausgeglichen und die Gewinne in die Höhe getrieben“, so Janus-Henderson-Expertin Daniela Brogt.

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Foto: Börsenmedien AG