In Deutschland gibt es mehr als 20 börsennotierte Unternehmen, die ihre Dividenden dieses Jahr ganz oder teilweise steuerfrei „aus der Substanz“ zahlen. Zu diesem Kreis gehört auch ein Immobilienunternehmen aus Hamburg
Details zur Dividendenzahlung:
Auf der Hauptversammlung der Deutsche Euroshop am 27. Juni 2025 sollte ursprünglich eine Dividende in Höhe von 1,00 Euro pro Aktie beschlossen werden. Am 19. Juni kündigte das Immobilienunternehmens eine Erhöhung des Dividenden-Vorschlags auf 2,65 Euro pro Aktie an. Der Ex-Tag ist der 30. Juni 2025. Die Dividende wird ab dem 2.Juli 2025 durch die depotführenden Banken ausgezahlt. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei fünf Prozent.
Ausschüttung 2025 überwiegend steuerfrei
Im Jahr 2025 wird die Auszahlung der Dividende mit partiellem Abzug von Kapitalertragsteuer erfolgen. Dabei sollen 2,34 Euro der Dividende ohne Abzug von Kapitalertragsteuer ausgezahlt werden. „Der steuerpflichtige Anteil der Dividende, über die am 27. Juni 2025 abgestimmt wird, beträgt weiterhin 0,31 Euro, auch nach Erhöhung des Divididenden-Vorschlags“, erklärte Nicolas Lissner, Senior Manager Investor & Public Relations bei Deutsche Euroshop, auf Anfrage von BÖRSE ONLINE.
Rechtlicher Hintergrund:
Teilweise Steuerfreiheit der Ausschüttung bedeutet: Die Dividende wird zu 88 Prozent ohne Abzug von Abgeltungsteuer, Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer ausbezahlt. Basis für diese rechtliche Gestaltung sind bilanzrechtliche Umstrukturierungen in der Vergangenheit. Das Einlagekonto hat steuerlich die Funktion, dass die von den Anteilseignern geleisteten Gesellschaftereinlagen von den durch die Gesellschaft selbst erwirtschafteten Gewinnen getrennt werden. Aktionäre bekommen so die Ausschüttung partiell „brutto für netto“ auf ihr Depot-Verrechnungskonto überwiesen, ohne dass für den steuerfreien. Anteil der Sparpauschbetrag (1000 Euro Singles, 2000 Euro zusammenveranlagte Partner) belastet wird.
Dauerhafte Steuerfreiheit:
Langfristig profitieren bei Ausschüttungen von Einlagekonten nur Anleger, die entsprechende Dividendenpapiere bereits vor Einführung der Abgeltungsteuer 2009 gekauft haben: Sie kassieren bei späteren Verkäufen Kursgewinne ohne Abzug steuerfrei. Der Börsengang der Deutsche Euroshop erfolgte im Jahr 2001.
Steuerstundungs-Effekt
Alle Aktionäre, die später, also seit 2009, eingestiegen sind, erzielen bei Dividendenzahlungen vom Einlagekonto zumindest einen „Steuerstundungs“-Effekt: Beim Verkauf werden die steuerfreien Ausschüttungen vom Kaufkurs abgezogen, die Differenz zwischen reduziertem Einstandspreis und Verkaufskurs ist dann kapitalertragsteuerpflichtig.
Zum Unternehmen:
Die Deutsche EuroShop AG ist auf Investitionen in Shoppingcenter spezialisiert. Das Immobilienunternehmen hält aktuell Anteile an 21 Einkaufszentren in Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien und Ungarn. Zu den bekanntesten Centern im Portfolio gehören das Main-Taunus-Zentrum bei Frankfurt, die Altmarkt-Galerie in Dresden und die Galeria Baltycka in Danzig.
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