Wie entwickeln sich die Preise für Wohnimmobilien in den deutschen Großstädten? Eine neue Studie zeigt die aktuellen Entwicklungen in den Metropolregionen

Regionen Nord und Ost: Preissprung bei Wohnungen in Hannover

Die beiden größten Städte Deutschlands weisen einen Stillstand am Immobilienmarkt auf: HamburgerWohnungen und Häuser verteuern sich im Vorquartalsvergleich jeweils um rund 0,4 Prozent. Die Teuerung bei Berliner Häusern zieht mit 0,23 Prozent etwas weniger stark an, bei Appartements dafür etwas mehr mit 0,69 Prozent. Folglich stagnieren auch die tatsächlich gezahlten Kaufpreise – besonders bei Wohnungen aber auf einem hohen Niveau: In Berlin zahlen Käufer pro Quadratmeter im Schnitt 5.114 €/qm, in Hamburg 4.706 €/qm. Dagegen erscheint der durchschnittlich gezahlte Wohnungspreis von 2.933 €/qm in Hannover geradezu günstig. Hier hat der Medianpreis allerdings innerhalb eines Quartals einen gehörigen Sprung gemacht und ist um fast 80 €/qm gestiegen. 


DTI
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Region Süd: Ende der Preisspirale in München

An den süddeutschen Immobilienmärkten gibt es im Vergleich zum 2. Quartal ebenfalls nur wenig Bewegung: Die Teuerungsraten pendeln im Häuser- und Wohnungssektor zwischen +1,31 Prozent und -0,35 Prozent. Im Jahresvergleich fallen die Ausschläge hingegen größer aus – besonders in Frankfurt: Wohnungen verteuern sich in der Bankenmetropole um 6,46 Prozent und Häuser um 3,44 Prozent, womit sie die dynamischste Preisentwicklung in der Region Süd aufweist. Eine gegenteilige Tendenz ist auf dem Münchner Häusermarkt zu beobachten: Das dritte Quartal in Folge geht die Teuerungsrate zurück auf aktuell -1,01 Prozent. Dementsprechend verharren auch die Medianpreise für Häuser in der bayerischen Landeshauptstadt und haben sich seit zwei Jahren an der Marke von 6.000 €/qm etabliert. Ein Ende der Preisfspirale scheint hier derzeit erreicht zu sein. 

Region West: Preissteigerungen in Düsseldorf, Dortmund und Köln

Zeigen sich im Vergleich zum Vorjahresquartal in den anderen untersuchten Metropolregionen noch vereinzelte Preisrückgänge, sind im Westen keinerlei Minuszeichen zu entdecken. Bei Häusern nimmt die Teuerung in Düsseldorf am meisten Fahrt auf mit +5,43 Prozent. Bei Wohnungen ist Dortmund Spitzenreiter mit +6,19 Prozent. Auch wenn die Ruhrmetropole deutliche Preiszuwächse im Wohnungssegment verzeichnet, ist der tatsächlich gezahlte Medianpreis vergleichsweise moderat: Mit 2.322 €/qm zahlen Appartementkaufende hier rund 1.400 €/qm weniger als in Köln – die Domstadt markiert mit 3.727 €/qm den höchsten Medianpreis in der Region West. Bei Häusern ist Düsseldorf nicht nur bei der Teuerung auf Platz eins, sondern auch beim gemittelten Preis: 3.275 Euro kostet im Schnitt der Quadratmeter im 3. Quartal und damit rund 430 Euro bzw. 80 Euro mehr als in Dortmund oder Köln. 


So wurden die Immobilienpreise ermittelt

Dr. Klein, einer der größten Finanzdienstleister Deutschlands, hat mit dem Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI) einen quartalsweisen, regionalen Immobilienpreisindex auf der Grundlage tatsächlich gezahlter Kaufpreise entwickelt. Er wird auf Basis einer hedonischen Regressionsanalyse erstellt. Ziel dieser Methode ist es, den reinen Preiseffekt pro betrachtete Periode herauszustellen. 

Zur Ermittlung der Immobilienpreise werden monatliche Transaktionsdaten von Europace, führende Transaktionsplattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite in Deutschland,ausgewertet. Über zwanzig Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkunden in Deutschland werden über diesen Marktplatz finanziert. Der DTI basiert auf rund 30000 Transaktionen mit einem Volumen von mehr als  sechs Milliarden Euro pro Monat. 

Fazit: Der Immobilien-Index, der diese abbildet und Parameter wie Lage und Alter der Objekte berücksichtigt, zeigt sich aktuell bei den Gesamtzahlen für Deutschland stabil: Plus 0,33 Prozent bei Häusern und minus 0,73 Prozent bei Wohnungen im Vergleich zum 2. Quartal 2025. 

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