Beim Vermögensverwalter sprudeln die Einnahmen nicht mehr so kräftig. Die Aktie hat deutlich verloren. Mit fallenden Kosten und sinkenden Zinsen gibt es einen hohen Gewinnhebel

Das meiste ist schon gesagt. Im Vorfeld der Zahlenveröffentlichung Ende Februar hat der Vermögensverwalter die Erwartungen eingedampft. Das Betriebsergebnis soll am unteren Ende der vorgegebenen Spanne von 50 bis 70 Millionen Euro landen. Entsprechend verhalten läuft die Aktie. Sie notiert seit Monaten in einer engen Spannbreite um langjährige Tiefstkurse. Die Bodenbildung spricht allerdings dafür, dass die Notierungen eher unten angekommen sein könnten. Da braucht es wenig für eine Gegenreaktion.

Potenzial dafür ist vorhanden. Der Schwerpunkt des Vermögensverwalters sind Immobilien. Mit einem gemanagten Volumen von 58 Milliarden Euro zählt er zu den zehn größten der Branche in diesem Bereich. Das Unternehmen verdient am Kauf, an der Verwaltung und am Verkauf der einzelnen Vermögensbestandteile. Dabei sind die Einnahmen aus der laufenden Verwaltung sehr sicher, was dem Unternehmen eine hohe Stabilität verleiht. Woran es allerdings in der Investmentflaute bei Immobilien mangelt, sind die Transaktionseinnahmen und Gewinnbeteiligungen. Diese Einnahmen fallen fast ungebremst auf die Ebene des Betriebsergebnisses und sind die Sahne auf der Torte. Dass diese Zusatzerträge wieder einmal nennenswerten Umfang annehmen werden, ist nicht unwahrscheinlich. Nur der Zeitpunkt dafür steht im Moment noch nicht fest.

Im Kurs sind diese Zusatzeinnahmen im Moment überhaupt nicht abgebildet. Und der neue Firmenchef (…) scheint das Unternehmen nun dahin zu trimmen, dass auch mit den laufenden Einnahmen ordentlich verdient werden kann. Schon bei seinem früheren Arbeitgeber DWS hatte der Manager gezeigt, dass er die Kostenquote schnell in einen komfortablen Bereich bringen kann. Nach den Zahlen zum dritten Quartal hat er ein Kostensenkungsprogramm auf den Weg gebracht, mit dem die negativen Folgen der Inflation angegangen werden. Bei der Vermögensverwaltung strebt man das Kostenniveau von 2021 an, was einer Einsparung von mehr als 30 Millionen Euro oder 60 Prozent des prognostizierten Betriebsergebnisses entsprechen würde.
Allein die Ausführung des Programms sollte dazu führen, dass die Aktie, die weit unter Buchwert notiert, wieder zweistellige Kurse erreichen kann. Mit den tiefen Kosten wird der Hebel zudem hoch, sollte das Transaktionsgeschäft anspringen. Und das könnte schneller der Fall sein, als im Kurs eskomptiert ist. Die Experten sagen für 2024 eine Zinswende voraus: Fallende Zinsen erhöhen die Attraktivität der alternativen Anlagen, wie sie die Firma kauft, verwaltet und verkauft.
Von welcher Vermögensverwaltung in der Immobilienbranche dieser HotDeal handelt, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von BÖRSE ONLINE

Zur neuen Ausgabe

Weitere Themen im Heft:

DAX 2024
Schwere Zeiten, hohe Gewinne. Deutschlands Konzerne legen ihre Geschäftszahlen vor. Worauf Anleger jetzt achten sollten (S.30)

„Sehr stark begonnen“
Auch ein Gewinnrückgang im vierten Quartal 2023 bremst diese Aktie nicht. Im neuen Jahr soll es weiter bergauf gehen (S.34)

Wenn der Chef eigene Aktien kauft...
Dieser Medienkonzern steht unter Druck. Der Hauptaktionär fordert den Verkauf von Beteiligungen, um Mehrwert zu schaffen. Werden die Pläne umgesetzt, könnte neue Fantasie aufkommen (S.36)

Einer der spannendsten Chipwerte
Etwas besser als erwartet fielen die Zahlen zum vierten Quartal aus. Die Talsohle könnte erreicht sein. Mit dem neuen Werk in Singapur ist das Unternehmen für die Zukunft sehr gut aufgestellt (S.38)

In einer eigenen Börsenliga
Die sieben Riesen der Wall Street – Alphabet, Amazon, Apple, Meta Platforms, Microsoft, Nvidia und Tesla – sind zusammen mehr wert als jede Börse außerhalb Amerikas. Fünf legten Zahlen vor. Wie Anleger das Potenzial der Riesen nutzen sollten (S.40)

BÖRSE ONLINE zum Aktions-Preis

Seit 1987 vertrauen Anleger bei Investmententscheidungen auf BÖRSE ONLINE. Warum nicht auch Sie? In Deutschlands erstem Börsenmagazin lesen Sie alles über Markt- und Aktienanalysen, Charttechnik, Handelsstrategien und Trading-Modelle.
Der umfassende Datenbank-Teil enthält rund 600 deutsche Aktien und zahlreiche Auslandstitel und liefert Ihnen detaillierte Kennzahlen für Ihre Investmententscheidung.
Zögern Sie nicht, bestellen Sie 3 digitale Ausgaben BÖRSE ONLINE jetzt zum Aktions-Preis von 9,90 Euro.

Zum Angebot

BÖRSE ONLINE 06/2024
Foto: Börsenmedien AG