2026 wird die gesetzliche Krankenversicherung für viele Versicherte deutlich teurer. Zusatzbeiträge steigen, die Unterschiede zwischen den Kassen wachsen. Welche Krankenkassen besonders stark erhöhen, wo es am günstigsten bleibt – und was Techniker, DAK und Barmer verlangen.
Es war zu befürchten: Trotz anderweitiger Zusagen der Politik werden die Krankenkassenbeiträge im Jahr 2026 spürbar steigen. Der gesetzlich vorgegebene durchschnittliche Zusatzbeitrag steigt von 2,5 Prozent auf 2,9 Prozent, was die Belastung für alle Beschäftigten und Arbeitgeber generell erhöht. Zusammen mit dem Basis-Beitrag von 14,6 Prozent ergibt das einen Durchschnittsbeitrag von 17,5 Prozent, an dem sich der Arbeitgeber bei Angestellten zur Hälfte beteiligt. Einzelne Krankenkassen liegen jedoch erneut deutlich darüber, wie eine Auswertung des Portals gesetzlichekrankenkassen.de zeigt.
Versicherte sollten daher jetzt vergleichen, ob sie womöglich die Krankenkasse wechseln wollen. Das ist mit einer Frist von zwei Monaten zum Monatsende jederzeit möglich. Wird Ihre Krankenkasse zum 1. Januar 2026 teurer– was bei den meisten Versicherten der Fall sein dürfte – haben Sie sogar ein Sonderkündigungsrecht per Ende Januar 2026. Bei der neuen Kasse müssen Sie in der Regel mindestens zwölf Monate lang bleiben. Auch davon gibt es Ausnahmen.
Beitragserhöhungen bei Techniker Krankenkasse, DAK und Barmer
Die Techniker Krankenkasse (TK) setzt den Zusatzbeitrag 2026 bei 2,69 Prozent fest. Zusammen mit dem allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent ergibt dies einen Gesamtbeitrag von 17,29 Prozent. Damit gehört die TK trotz der Beitragserhöhung weiterhin zu den günstigeren, bundesweit geöffneten Kassen.
Die DAK-Gesundheit nennt für 2026 einen Zusatzbeitrag von 3,20 Prozent, was einen Gesamtbeitrag von 17,80 Prozent ergibt – dieser liegt ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt.
Die Barmer hält ihren Zusatzbeitrag 2026 stabil. Allerdings lag dieser mit 3,29 Prozent und einem Gesamtbeitrag von 17,89 Prozent auch bisher schon deutlich über dem Schnitt.
Die fünf Krankenkassen mit dem höchsten Beitrag
Besonders happig schlagen die folgenden fünf Krankenkassen zu: Die BKK Herkules erhebt 2026 4,38 Prozent Zusatzbeitrag– einer der höchsten Sätze überhaupt.
Damit kommen Versicherte der BKK Herkules im nächsten Jahr auf einen Gesamtbeitrag von 18,98 Prozent. Dahinter folgen die BKK Diakonie mit 18,40 Prozent, BIG direkt gesund mit 18,29 Prozent, Bergische Krankenkasse mit 18,39 Prozent und die BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER mit einem Gesamtbeitrag von 18,00 Prozent.
Die fünf günstigsten Krankenkassen im Jahr 2026
Am unteren Ende der Skala verlangt die BKK firmus mit 2,18 Prozent den niedrigsten Zusatzbeitrag, gefolgt von Audi BKK (2,60 Prozent), AOK Rheinland-Pfalz/Saarland (2,47 Prozent), BKK Faber-Castell & Partner (2,48 Prozent) und BKK EVM (2,50 Prozent). Diese Anbieter halten ihre Beiträge stabil oder haben nur minimale Erhöhungen im Vergleich zu 2025 vorgenommen.
Damit sind sie auch die günstigsten bundesweit geöffneten Kassen im Jahr 2026. Es ergeben sich Gesamtbeiträge von 16,78 Prozent Gesamtbeitrag bei der BKK firmus, 17,20 Prozent bei Audi BKK, 17,07 Prozent bei der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, 17,08 Prozent bei der BKK Faber-Castell und 17,1 Prozent bei der BKK EVM.
Musterrechnung
Die Beitragssätze der Krankenkassen im Jahr 2026 zeigen also erneut große Spannweiten: Versicherte mit hohen Zusatzbeiträgen müssen erheblich tiefer in die Tasche greifen als bei günstigen Anbietern.
Ein Beispiel:
Ein Arbeitnehmer mit einem Bruttogehalt von 5000 Euro zahlt bei der BKK firmus, dem derzeit günstigsten Anbieter, – nach Arbeitgeberzuschuss – monatlich 419,50 Euro für seine Krankenkasse (16,78 % von 5000 Euro, geteilt durch 2). Beim teuersten Anbieter wären es, bei nahezu gleichen Leistungen, 474,50 Euro. Das sind 55 Euro mehr im Monat oder 660 Euro Differenz im Jahr.
Wer sparen will, sollte daher jetzt die aktuellen Sätze vergleichen und – falls nötig – einen Wechsel prüfen.
Lesen Sie auch
Krankenkassen-Hammer: So steigen für Versicherte nächstes Jahr die Verdienstgrenzen
oder
Fast 23 Prozent teurer! Beitragsschock in der Krankenversicherung