Statt Rekordschulden aufzunehmen, könnte so ein Teil der Milliardeninvestitionen des Staates finanziert werden – diese Idee kommt immer wieder
Die Deutsche Bundesbank verfügt über den zweitgrößten Goldschatz aller Länder der Welt. Vor ihr liegt nur die Federal Reserve, hinter ihr die Notenbanken von Italien, Frankreich, Russland und China. Immer wieder taucht in diesem Zusammenhang eine Frage auf: Warum macht Deutschland Rekordschulden, anstatt einen Teil der anstehenden Milliardeninvestitionen mit seinem Gold zu bezahlen?
Denn dieser Schatz wird von Tag zu Tag mehr wert. Gold ist in Dollar gerechnet – trotz des starken Preisrückgangs um sieben Prozent am Dienstag – seit Jahresbeginn um 50 Prozent gestiegen. Blackrock und Société Générale erwarten, dass der Preis im kommenden Jahr auf 5.000 Dollar pro Unze steigen könnte. Andrew Slimmon, Senior-Portfoliomanager von Morgan Stanley, hingegen warnt, dass sich Gold in einer Blase befinden könnte. Dennoch könne die Rally weitergehen, solange Zentralbanken ihre Dollarbestände abbauen und in Gold umschichten.
Was uns zurück zur Bundesbank bringt. Der Wert ihres Goldschatzes liegt derzeit bei etwa 350 Milliarden Euro. Die eine Hälfte lagert bei der Bundesbank, die andere Hälfte in New York und London. Lagerhaltung und Bewachung sind teuer. Außerdem verfügt Deutschland über keine eigene Währung mehr, die eine Hinterlegung durch Gold benötigen würde.
Beispiel Schweiz
Die Schweiz macht es vor. Sie verkauft ihr Gold. Im ersten Halbjahr machte das Edelmetall mit einem Wert von 38 Milliarden Franken die Hälfte aller Exporte in die USA aus. Schon seit dem Jahr 2000 reduzieren die Eidgenossen ihre Bestände.
Warum es trotzdem nicht verkauft wird?
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