18 000 Teilnehmer kämpfen seit Monatsbeginn um den Jaguar beim Trader 2022 Börsenspiel. Die ersten 2222 Euro schnappte sich „HyyFly“ mit einer Performance von mehr als 200 Prozent.

Trotz der stärkeren Restriktionen für den Einsatz von gehebelten Derivaten kann sich die Performance im Jubiläumsjahr des Börsenspiels „Trader“ sehen lassen. Der Sieger der ersten Spielwoche hat seinen fiktiven Einsatz von 100 000 Euro bereits verdreifacht. Insgesamt wurden in der ersten Woche über 300 000 Orders aufgegeben und ein Volumen von mehr als drei Milliarden Euro gehandelt.

Unterm Strich beendete der DAX die erste, so schlecht begonnene Woche mit einem kleinen Plus von 0,3 Prozent. Dieser Seitwärtsmarkt machte es Tradern, die ausschließlich den deutschen Leitindex handelten, nicht leicht. Denn um Rendite zu erzielen, braucht es Volatilität. Wesentlich mehr Schwankungsintensität war in den Rohstoffmärkten zu finden. Im Wochenverlauf rutschten die Ölpreise teilweise um bis zu zehn Prozent ab, um sich zum Wochenende wieder zu erholen. Diese Kurskapriolen konnten einige Teilnehmer für sich nutzen.

Auf der Aktienseite stehen weiterhin die großen US-Technologiewerte im Fokus der Anleger. Teilnehmer, die auf Tesla setzten, konnten sich immerhin über zehn Prozent Gewinn freuen. Andere heiß begehrte Ti­tel wie Amazon und Apple hingegen been­deten die Woche kaum verändert.

Showdown am Freitag

Extrem spannend war die Schlussphase der ersten Woche. Bis zum Donnerstag hatte sich ein breites, dicht beieinander­ liegendes Führungsfeld gebildet. Es war also der Freitag, der die Entscheidung über den Wochensieg bringen musste.

Der am Donnerstag noch Führende „en­deavor“ ging am Freitag zu viel Risiko ein. Seine drei Versuche, von einem weiteren Rückgang des WTI-Ölpreises zu profitie­ren, wurden mit drei Knock­outs quit­tiert. Schlussendlich wurde er auf Platz 14 durchgereicht.

Damit tauschte er den Platz mit dem Wo­chengewinner Marc Sch. aus Wolfsburg, alias „HyyFly“, der sich am Donnerstag noch auf ebendiesem 14. Rang befand.

„HyyFly“ zeigte auf der Zielgeraden we­sentlich mehr Fingerspitzengefühl als sein Kontrahent. Nachdem er schon am An­fang der Woche mit einem Classic-Turbo-Optionsschein auf den November-Future der US-Ölsorte WTI Light Crude (WKN: SN9 MJW) vom Rückgang der Notierung des schwarzen Goldes profitieren konn­te, setzte er am Donnerstag erfolgreich auf eine Gegenbewegung. Er nutzte dazu einen Best-Turbo-Call auf den Brent-Öl-Future, der ebenfalls im November 2022 fällig wird (SN9 V5P). Mit knapp 460 Pro­zent Gewinn verkaufte er diese Position am Freitagabend und sicherte sich somit die ersten 2222 Euro.

Da noch weitere sieben Wochenpreise zu vergeben sind, lohnt die Anmeldung nach wie vor, zumal die Chance auf den Haupt­gewinn, einen Jaguar F-PACE Plug­in­ Hybrid im Wert von mehr als 80 000 Euro, noch keineswegs abgefahren ist. Auch wenn der Vorsprung von „HyyFly“ nach der 200-Prozent-­Performance der ersten Woche riesig erscheint, gilt an der Bör­se oft: wie gewonnen, so zerronnen. Fast immer war der Gewinner der ersten Spiel­woche in der Endabrechnung nicht mehr unter den Top Ten zu finden.

Anmelden lohnt sich auch deshalb noch, weil unter allen aktiven Teilnehmern des Börsenspiels jede Woche ein iPhone13 verlost wird. Das zweite Apple-­Kulthandy ging am Dienstag an Josef R. aus Adlkofen alias „Jore“. Aber sieben Stück warten noch auf einen neuen Besitzer — und das völlig unabhängig vom Spielerfolg.