"Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiter im Aufschwung und wird nächstes Jahr bereits ins zehnte Jahr des Aufschwungs gehen", sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier. "Das ist die längste Aufschwungsphase seit 1966, die zweitlängste überhaupt."

Reuters hatte bereits am Mittwoch über die geplante Senkung berichtet.

Als wesentlichen Grund für die gekappten Prognosen nennt das Ministerium das schwächere außenwirtschaftliche Umfeld, weshalb bei den deutschen Exporten "relativ moderate Zuwächse" zu erwarten seien. "Zu Unsicherheiten für die weitere Entwicklung führen die zunehmenden protektionistischen Tendenzen und die internationalen Handelskonflikte", sagte Altmaier. "Sie schaden allen Beteiligten." Er hoffe, dass der Zollkonflikt zwischen den USA und der EU zügig beigelegt werde. "Wir müssen Zölle und Handelsbeschränkungen abbauen - und nicht erhöhen - davon profitieren beide Seiten", sagte Altmaier.

Als Stütze des Aufschwungs sieht er die Binnenkonjunktur. "Die deutschen Unternehmen investieren angesichts gut ausgelasteter Kapazitäten weiter in Maschinen und Anlagen", erklärte sein Haus. "Die Bauinvestitionen bleiben auf Grund niedriger Zinsen und einer hohen Nachfrage rege." Die Zahl der Beschäftigten soll im kommenden Jahr um eine Million höher liegen als 2017, die Arbeitslosigkeit um rund 300.000 niedriger. "Gleichzeitig werden die Einkommen spürbar zunehmen", erwartet das Ministerium. "Damit ist auch die Grundlage für eine dynamische Konsumnachfrage gelegt."

Die Herbstprojektionen der Bundesregierung bilden die Grundlage für die Schätzungen des Steueraufkommens. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen orientieren sich beim Aufstellen ihrer Haushalte an den projizierten Eckwerten. Die Bundesregierung folgt mit ihren Prognosen weitgehend den Vorhersagen der führenden Institute in deren Herbstgutachten.

rtr