Daten und Umfragen deuteten auf ein schwächeres Wachstum im zweiten und dritten Quartal hin. Dahinter stehe vor allem die Eintrübung im globalen Handel. In diesem Umfeld bleibe auch der Inflationsdruck verhalten. Aus Sicht der Notenbank ist daher weiterhin ein erhebliches Ausmaß an geldpolitischer Unterstützung notwendig.

Die USA und China hatten zuletzt ihren Kurs im Handelskonflikt verschärft. Die USA stuften die Volksrepublik erstmals seit 25 Jahren wieder als Währungsmanipulator ein. China setzte daraufhin den Kauf von US-Agrarerzeugnissen aus. Der seit Monaten tobende Handelsstreit belastet die Weltwirtschaft zunehmend und dämpft das Wachstum in der Euro-Zone.

Wegen der gestiegenen Konjunktursorgen hatten die Euro-Wächter auf ihrer Zinssitzung im Juli die Möglichkeit noch tieferer Leitzinsen angedeutet. Bislang sollten diese bis zur Jahresmitte 2020 stabil gehalten werden. Die EZB prüft außerdem eine Wiederauflage ihrer Anleihenkäufe, ebenso ein Staffelzins-System, um die Folgen der jahrelangen Strafzinsen für Banken abzumildern. Früheren Informationen von Insidern zufolge gingen Währungshüter zuletzt für die kommende Zinssitzung im September fest von einer Senkung des Einlagensatzes aus.

rtr