FRANKREICH:

Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone gilt als eines der größten Sorgenkinder. Im zweiten Quartal kam sie nicht vom Fleck. Die Regierung in Paris halbierte prompt ihre Wachstumsprognose für 2014 und erwartet nur noch ein Plus von rund 0,5 Prozent. Zudem kündigte Finanzminister Michel Sapin an, dass das Staatsdefizit in diesem Jahr höher ausfallen und wohl über der Marke von vier Prozent liegen werde. Im nächsten Jahr muss Frankreich wieder die europäische Obergrenze von drei Prozent einhalten. Bundesbankchef Jens Weidmann mahnte jüngst, Frankreich müsse das "sehr hohe Niveau seiner öffentlichen Ausgaben" verringern. Kritiker werfen Frankreich vor allem mangelnden Reformeifer vor.

ITALIEN:

Während Regierungschef Matteo Renzi Reformen anschiebt, rutschte das Land im Frühjahr überraschend in die Rezession zurück. Das Bruttoinlandsprodukt sank um 0,2 Prozent. Seit Mitte 2011 schrumpfte die Wirtschaft - mit Ausnahme von Ende 2013 - Quartal für Quartal. Seit Beginn der weltweiten Finanzkrise 2007 sank die Wirtschaftskraft um neun Prozent. Renzi will vor allem Reformen am Arbeitsmarkt und bei den Steuern umsetzen. Die Rating-Agentur Moody's warnte jedoch bereits davor, dass die Sparbemühungen in Gefahr sind: "Die Rezession bedroht die fiskalische Stärke der Regierung."

SPANIEN:

Spaniens Wirtschaft hat Ökonomen zuletzt überrascht. Dank einer anziehender Nachfrage im Inland ging es im zweiten Quartal mit 0,6 Prozent so stark bergauf wie seit mehr als sechs Jahren nicht mehr. Die guten Konjunkturdaten sorgten für Optimismus bei der Regierung. Sie erhöhte ihre Wachstumsprognose für 2014 auf 1,5 Prozent und sagt für 2015 nun ein Plus von zwei Prozent voraus. Eines der größten Probleme Spaniens allerdings ist immer noch die Massenarbeitslosigkeit mit der nach Griechenland zweithöchsten Rate von knapp 25 Prozent.

GRIECHENLAND:

Das Land steuert nach sechs Jahren auf ein Ende der Rezession zu. Im Frühjahr schrumpfte die Wirtschaft nur noch um 0,2 Prozent zum Vorjahresquartal und damit so wenig wie seit 2008 nicht mehr. Der Abwärtsstrudel verlangsamte sich bereits das fünfte Quartal in Folge. Für Schwung sorgen Investitionen, Exporte und der Tourismus. Für dieses Jahr sagt die EU-Kommission Griechenland ein Wachstum von 0,6 Prozent voraus.

PORTUGAL:

Das südeuropäische Land ist nach drei Jahren Rezession wieder auf Wachstumskurs. Im Mai hat Portugal den Euro-Rettungsschirm hinter sich gelassen. Zuletzt hatte die milliardenschwere Rettungsaktion für die Krisenbank Espirito Santo allerdings Sorgen am Finanzmarkt geschürt, dass Portugal die Schuldenkrise nicht so einfach abschütteln kann wie erhofft. Im zweiten Quartal stieg die Wirtschaftskraft um 0,6 Prozent - vor allem dank anziehender Exporte.

ZYPERN:

Zyperns Wirtschaft dürfte dieses Jahr wieder die rote Laterne übernehmen und abgeschlagen auf dem letzten Platz in der Euro-Zone liegen. Allerdings schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt in dem kleinen Mittelmeerstaat zuletzt von Quartal zu Quartal weniger. Im Frühjahr gab es ein Minus von 0,3 Prozent. Zypern musste wegen seines schwächelnden Bankensektors 2013 unter den Rettungsschirm schlüpfen und erhält von seinen Euro-Partnern und dem Internationalen Währungsfonds rund zehn Milliarden Euro.