Dass im deutsche Krankenversicherungssystem Milliardenlöcher klaffen, war bekannt. Doch die Briefe, die derzeit Millionen Versicherten ins Haus flattern, übertreffen die schlimmsten Befürchtungen.

Die Gesetzlichen Krankenkassen schlagen schon seit Monaten Alarm. Nach ihren Berechnungen fehlen dem System im kommenden Jahr bis zu sechs Milliarden Euro in der Kranken- und Pflegeversicherung. Das Resultat werden dramatisch steigende Zusatzbeiträge sein, die die Kassen selbst erheben dürfen, und die dann, wie der Beitrag, proportional anhand des Bruttoeinkommens berechnet werden.

Dramatische Deckungslücken auch in der PKV

Was in der Diskussion aber in Vergessenheit geriet: Auch bei den Privaten Krankenversicherungen gibt es riesige Deckungslücken – und deren Folgen sind teilweise noch drastischer, wie die Beitragsbescheide für 2026 zeigen, die derzeit Millionen Versicherten per Post ins Haus flattern. 

Dieser Versicherer wird im Schnitt 22,8 Prozent teurer

Zwar wird in der PKV jeder Tarif einzeln berechnet und besteht aus unzähligen einzelnen Bausteinen, was den Vergleich erschwert. Doch die Tendenz ist eindeutig, wie eine aktuelle Auswertung des Finanzexperten Dieter Homburg vom Fachzentrum für Finanzen zeigt, die das „Handelsblatt“ am Montag veröffentlichte: Durchschnittlich ergibt sich laut Homburg im Jahr 2026 ein Beitragsanstieg von rund 13 Prozent für privat versicherte Kinder und Jugendliche und etwa elf Prozent für Erwachsene. 

Spitzenreiter in der Auswertung ist die BBK/Union Krankenversicherung, die ihre Beiträge im Schnitt um sage und schreibe 22,8 Prozent erhöht. Auf Platz zwei landet die R+V mit einer durchschnittlichen Beitragserhöhung von 16,8 Prozent, gefolgt von der Axa mit 15,9 Prozent. 

Die Debeka, seit Jahrzehnten eine der meistgewählten Versicherungen unter deutschen Beamten, erhöht ihre Tarife laut der Homburg-Auswertung im Schnitt um elf Prozent. Allerding ist hier zu beobachten, dass es vor allem die Angestellten trifft, die bei der Debeka versichert sind. Beamtentarife werden bei den neuen Beitragserhöhungen eher verschont.

Erhöhungen bei Allianz und Generali fast schon moderat

Vergleichsweise moderat erscheinen dagegen die Beitragserhöhungen von Allianz (6,0 Prozent) und Generali (5,3 Prozent). „Günstigster“ Anbieter im Erhöhungswettlauf ist der Auswertung zufolge die LKH, deren Beiträge 2026 nur um 3,6 Prozent steigen sollen.

Hinweis: Noch haben nicht alle Versicherer ihr Beitragsbriefe verschickt, deshalb ist die Tabelle noch nicht vollständig.

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