Vor allem der Außenhandel, aber auch die schwachen Ausrüstungsinvestitionen sorgten für das wenig erfreuliche Ergebnis. Deutlich besser liefen die Bauinvestitionen und der Konsum. Mit der Ausbreitung des Corona-Virus kommt dieses Jahr jedoch ein neues Risiko für die deutsche Konjunktur hinzu.

Die schwache Konjunktur im Schlussquartal 2019 und hier insbesondere die erneut gegenüber dem Vorquartal rückläufigen Ausrüstungsinvestitionen sind mitverantwortlich dafür, dass die Unternehmenskreditbestände in Deutschland immer weiter an Wachstumstempo verlieren. Nur langfristige Kredite mit Laufzeiten von über 5 Jahren und Kredite für den Wohnungsbau erfreuen sich noch zunehmender Beliebtheit. Den Markt für Kredite an wirtschaftlich unselbständige und sonstige Privatpersonen bestimmt vor allem die gute Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten.

Im Firmenkundenkreditgeschäft der Banken im Euroraum und in Deutschland macht sich zunehmend Pessimismus breit. Das betrifft die Kreditnachfrage exportstarker Industrieunternehmen, die unter dem konjunkturellen Umfeld leiden. Das betrifft aber auch die Entwicklung der Kreditzinssätze, die sich in Deutschland nach einem Sinkflug gegen Ende des letzten Jahres stabilisieren konnten.

Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Gefahren durch eine Ausbreitung des Corona-Virus steigt jedoch die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinssenkungen und Anleihekaufprogramme durch die Zentralbanken. Damit rückt auch eine mögliche geldpolitische Wende der EZB in die Ferne. Von einer weiteren Lockerung der Geldpolitik können angesichts ohnehin extrem niedriger Zinsen zwar kaum Impulse für Investitionen und Kreditnachfrage erwartet werden. Die jüngst aufkeimenden Hoffnungen der Banken auf wieder spürbar steigende Kreditzinsätze dürften dadurch aber erneut verfliegen.

Stefan Bielmeier ist Chefvolkswirt der DZ-Bank.